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Streik in den Platinminen Südafrikas

23. Januar 2014

Tausende Beschäftigte in den Platinminen in Marikana haben ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern deutlich höhere Löhne. Es sind die ersten massiven Streiks seit den blutigen Ausschreitungen vom August 2012.

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Das abgeschirmte Werksgelände in Marikana (Foto: AFP)
Bild: Alexander Joe/AFP/Getty Images

Tausende Minenarbeiter haben sich am Morgen im Stadion von Marikana versammelt. Bemühungen der südafrikanischen Regierung, den Streik in letzter Minute noch abzuwenden, waren zuvor gescheitert. Auf dem Gelände der weltweit größten Platin-Bergwerke patrouilliert verstärkt Polizei.

Die noch junge und als radikal geltende Minen- und Bauarbeitergewerkschaft AMCU setzt darauf, dass nach und nach alle mehr als 70.000 Arbeiter in den Streik treten. Der Arbeitskampf sei in allen Bereichen angelaufen, so AMCU-Sprecher Jimmy Gama im Fernsehsender eNCA. Die Unternehmen Anglo-American Platinum (Amplats), Impala Platinum (Implats) und Lonmin hatten aus Sorge vor Gewalt den Betrieb bereits Mittwochabend eingestellt.

Polizisten auf dem Gelände der Platinminen (Foto: AFP)
Die Polizei verschärfte ihre SicherheitsvorkehrungenBild: Alexander Joe/AFP/Getty Images

Sie kämpfen für höhere Löhne

Die Gewerkschaft verlangt massive Lohnerhöhungen, unter anderem die Anhebung der Monatslöhne für Berufsanfänger auf 12.500 Rand (842 Euro). Das Bergbauunternehmen Lonmin bezeichnete die Forderungen als "unrealistisch".

Am 16. August 2012 hatten Polizisten 34 streikende Kumpel der Lonmin-Mine getötet. Das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte während des Arbeitskampfes sorgte weltweit für Entsetzen. In den Tagen zuvor waren auf dem Gelände bereits zehn Menschen getötet worden.

Der Bergbau ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Stütze der südafrikanischen Wirtschaft. Er steht für 40 Prozent des Exports, ist eine bedeutende Devisenquelle und gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern. Mehr als eine halbe Million Arbeitsplätze hängen direkt vom Bergbau ab.

se/re (rtre, dpa, afp)