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Tokio verlangt Erklärung für Marathon-Verlegung

30. Oktober 2019

Die Leichtathletik-WM in Katar hat gezeigt, wie problematisch Leistungssport unter enormen Temperaturen ist. Das IOC will den Olympia-Marathon 2020 von Tokio nach Sapporo verlegen - ein offener Streit ist entbrannt.

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Verlegung des Marathonortes nach Sapporo bei der Tokio Olympiade
Bild: picture-alliance/AP Images/Y. Shimbun

Die Spannungen zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der Stadtverwaltung von Tokio wegen der geplanten Verlegung der Marathon- und Geherwettbewerbe bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr dauern an. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike verlangt nun vom IOC eine genaue Erklärung und Begründung, warum die Wettbewerbe ins nördlich von Tokio gelegene und kühlere Sapporo verlegt werden sollen. "Es ist mein Wunsch, dass die Marathon- und Geherwettbewerbe in Tokio stattfinden", betonte Koike zum Auftakt eines dreitägigen Treffens mit dem Vorsitzenden der IOC-Koordinierungskommission, John Coates.

Streitpunkt Kosten 

Das IOC hatte erklärt, die Olympia-Straßenkonkurrenzen wegen der extrem schwülen Sommerhitze in Tokio ins kühlere Sapporo auslagern zu wollen. Als Begründung für die Planänderung des IOC gab Coates die jüngsten Erfahrungen bei der Leichtathletik-WM in Katar an, wo eine beträchtliche Zahl an Marathonläufern und Gehern wegen der extremen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit aufgeben mussten. Und das, obwohl die Rennen schon in die etwas kühlere Nacht verlegt worden waren. 

Extremes Klima in Tokio 

In Tokio ist der Sommer grundsätzlich schwül-heiß. Sapporo, auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido gelegen, war 1972 Gastgeber der Winterspiele und verfügt über ein wesentlich kühleres Sommerklima als die Millionen-Metropole Tokio. Gouverneurin Koike hatte im Vorfeld des Treffens mit dem IOC deutlich zu erkennen gegeben, dass ihre Stadt keinerlei Kosten für eine Verlegung nach Sapporo übernehmen werde. Sie deutete an, notfalls rechtliche Schritte zu ergreifen, weil Tokio schon vor der Ankündigung durch das IOC Maßnahmen gegen die erwarteten Extrem-Temperaturen ergriffen habe.

dvo/ck (dpa)