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Verheerende Hitzewelle am Great Barrier Reef

19. April 2018

Die Korallen seien nicht langsam verhungert, sie seien "zu Tode gekocht" worden: Wissenschaftler berichten von einer Katastrophe für das wichtige Ökosystem und fordern drastische Maßnahmen zum Schutz des Riffs.

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Korallen Great Barrier Reef
Korallenbleiche im Great Barrier Reef - so schlimm wie nie zuvor Bild: picture-alliance/dpa

Fast ein Drittel der Korallen in dem Riff seien der Hitzewelle zwischen März und November 2016 zum Opfer gefallen. Und: Die tödliche Korallenbleiche war zwischen 2016 und 2017 so umfangreich wie nie zuvor. Das massenhafte Absterben betreffe eine mehr als 1000 Kilometer lange Strecke des Great Barrier Reefs an der Nordostküste Australiens, heißt es in einer australisch-amerikanischen Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde.

Die Korallen "starben nicht langsam an Hunger, sie sind direkt als Folge des Hitzestresses abgestorben. Sie kochten, weil die Temperaturen so extrem waren", berichtete einer der Autoren der Studie, Terry Hughes von der australischen James Cook University in Townsville, der Nachrichtenagentur AFP. Als Grund für die starke Erwärmung des Wassers nennen die Wissenschaftler aus Australien und den USA eine Kombination von Klimawandel und dem Klimaphänomen El Nino.

Hoffnung auf Regeneration?

Ohne drastische Maßnahmen zum Schutz des Riffs könnten die Korallen nicht überleben, warnte Hughes. Da sich manche Korallenarten den steigenden Meerestemperaturen besser anpassen könnten als andere, verändere sich das gesamte Ökosystem des Riffs, von dem viele andere Meeresbewohner abhängen.

Die Forscher wollen nun die Priorität auf den Erhalt der noch bestehenden Korallen-Populationen setzen. "Wir müssen uns dringend darauf konzentrieren, das noch halb volle Glas zu schützen, indem wir diesen Überlebenden helfen, sich zu erholen", äußerte sich Hughes vorsichtig optimistisch. Dafür müsse die Verschmutzung der Küsten beendet werden, so der Appell der Experten. Außerdem forderten sie größere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel. 

Australien Great Barrier Reef bedroht
Einzigartige Tier- und Pflanzenwelt im Great Barrier Reef Bild: Reuters

Derzeit leben nach Angaben der Wissenschaftler schätzungsweise noch eine Milliarde Korallen im Great Barrier Reef. Die UNESCO hatte es 1981 zum Weltnaturerbe erklärt.

Das aus 2500 einzelnen Riffen bestehende, riesige Gebiet beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt und ist grundlegend für das Funktionieren des Ökosystems der Meere. Doch seit Jahren schrumpft das Korallenriff in Folge des Klimawandels sowie von Wasserverschmutzung, der Hafenwirtschaft und der Fischerei.

SC/se (afpe, dpae)

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