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KlimaGlobal

Studie: Reiche leben viel klimaschädlicher als arme Menschen

20. November 2023

Die soziale Ungleichheit spiegelt sich auch in der Klimakrise. Ein Oxfam-Bericht legt eine massive Schieflage offen. Gefordert wird mehr Geld für den Übergang zu erneuerbaren Energien.

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Luxus-Yachten liegen in einem Hafen
Der extreme Konsum der Reichen und Superreichen beschleunigt laut Oxfam die ErderwärmungBild: Java

Wie sehr beeinflusst der Lebensstandard der Menschen die Klimakrise? Diesen Zusammenhang hat sich die Entwicklungsorganisation Oxfam näher angeschaut und kommt in einer Datenanalyse zu dem Ergebnis: Reiche und Superreiche tragen zur Erderwärmung zigmal stärker bei als ärmere Menschen. So habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung im Jahr 2019 so viele Treibhausgase verursacht wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen. Außerdem waren die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für rund die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zu diesen zehn Prozent gehören rund 53 Prozent der Deutschen.

Der Bericht "Climate Equality: A Planet for the 99 Percent" fußt auf der Erkenntnis, dass der Treibhausgasausstoß der Menschen mit dem privaten Einkommen und Vermögen steigt. Als Ursache werden unter anderem häufigere Flugreisen, größere Häuser sowie insgesamt mehr klimaschädlicher Konsum genannt - im Extremfall in Form von Luxusvillen, Megajachten und Privatjets. 

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Forderung nach neuen Steuern

Oxfam-Referent Manuel Schmitt sagte zu den Ergebnissen: "Durch ihren extremen Konsum befeuern die Reichen und Superreichen die Klimakrise, die mit Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen bedroht, insbesondere in den einkommensschwachen Ländern des Globalen Südens."

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Nötig seien neue Steuern auf klimaschädliche Konzerne und die Vermögen und Einkommen der Superreichen. Dies würde den finanziellen Spielraum für den Übergang zu den erneuerbaren Energien erheblich vergrößern. Letztlich aber brauche es auch "eine Überwindung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems und der Fixierung auf Gewinnstreben, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und konsumorientierter Lifestyles".

Ein Mann läuft an einem Aufsteller zur Weltklimakonferenz vorbei
Ende des Monats startet die UN-Weltklimakonferenz in DubaiBild: Amr Alfiky/REUTERS

Oxfam legte die Studie im Vorfeld der Ende November in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten beginnenden UN-Weltklimakonferenz COP28 vor. Dort wird unter anderem die künftige Nutzung fossiler Energien wie Öl, Gas und Kohle eine große Rolle spielen. Deutschland will gemeinsam mit den EU-Partnern auf förmliche Festlegungen dringen, den Ausbau erneuerbarer Energien mindestens zu verdreifachen und die Rate für die Steigerung der Energieeffizienz zu verdoppeln. Der damit einhergehende Abschied von fossilen Energieträgern dürfte aber schwierig werden, da viele Akteure einschließlich des Gastgeberlandes Vereinigte Arabische Emirate und ihres designierten Konferenzpräsidenten Sultan Ahmed al-Dschaber eng mit der Öl- und Gasindustie verflochten sind.

cwo/as (dpa, afp)