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Sturm "Ianos" tobt über Ionischem Meer

17. September 2020

Dort, wo sich sonst Touristen sonnen, wütet zur Zeit ein mediterraner Hurrikan. Besonders betroffen sind die Inseln im Ionischen Meer. Der Zivilschutz hat alle betroffenen Regionen Westgriechenlands alarmiert.

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Griechenland Insel Zakynthos
Im Hafen von Zakynthos kam der Schiffsverkehr zum Erliegen (Archivbild)Bild: Roland Holschneider/dpa/picture-alliance

Ein schwerer Herbststurm mit den Merkmalen eines Hurrikans hat den Westen Griechenlands erreicht. Meteorologin Christina Souzi sprach im Nachrichtensender "Skai" von einem sogenannten Medicane, einem mediterranen Hurrikan. Betroffen waren zunächst die Inseln Zakynthos und Kefalonia sowie Ithaka. Die Fährverbindungen mit dem Festland brachen zusammen. Griechische Meteorologen haben dem Sturm den Namen "Ianos" gegeben.

"Gehen Sie auf die höheren Stockwerke"

Ein Medicane ist ein Sturmtief, das sich gegen Ende des Sommers im Mittelmeerraum bilden kann, wenn das Wasser noch hohe Temperaturen aufweist. Sobald er das Festland erreicht, verliert er an Heftigkeit. Begleitet wird ein Medicane von starkem Wind und Niederschlägen. "Es war ein seltenes Phänomen im Mittelmeer. Jetzt mit dem Klimawandel wird es wohl öfter vorkommen", sagte der Chef des griechischen Wetteramtes, Kostas Lagouvardos. Am Donnerstagmittag erreichten die Winde auf Zakynthos die Stärke zehn bis elf, wie das Wetteramt mitteilte. 

Griechenland Fähre in Kefalonia
Auch die Fährverbindungen nach Kefalonia (Archivbild) wurden eingestelltBild: Nicolas Economou/NurPhoto/picture-alliance

"Gehen Sie nicht auf die Straßen. Sichern Sie alles, was herumfliegen kann. Gehen Sie auf die höheren Stockwerke, wenn es Fluten gibt", sagte der Chef des Zivilschutzes, Nikos Chardalias, nach einer Krisensitzung in Athen im Staatsfernsehen (ERT). Segler wurden vom Wetteramt dazu aufgerufen, sobald wie möglich den nächsten Hafen aufzusuchen. Die Schulen in acht Regionen, über die der Medicane hinwegfegen soll, sollten am Freitag geschlossen bleiben, ordnete der Zivildienst an. 

Die Regionen, die neben den Inseln im Ionischen Meer voraussichtlich am härtesten getroffen werden, sind die Halbinsel Peloponnes, Mittelgriechenland und teilweise auch die Insel Kreta. "Wir können aber nicht genau sagen, wie sich der Medicane bewegen wird", sagte Meteorologe Lagouvardos. Schwere Regenfälle und stürmische Winde sollten auch Athen am Freitag treffen, hieß es.

nob/uh (dpa, rtr)