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Suche nach Nazi-Goldzug hat begonnen

16. August 2016

Seit Jahrzehnten wühlt er die Fantasie vor allem in Polen auf: Angeblich soll sich in einem verborgenen Tunnel ein deutscher Panzerzug mit wertvoller Kriegsbeute befinden. Zwei Schatzsucher wollen es nun endlich wissen.

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Schatzsucher Andreas Richter (li.) und ein Helfer beim Erkunden des Grabungsgeländes (Foto: picture-alliance/dpa/EPA/W. Kaminski)
Auch (möglicherweise) Großes fängt oft klein an: Schatzsucher Richter und ein Helfer beim Erkunden des GeländesBild: picture-alliance/dpa/EPA/W. Kaminski

Am Morgen rückten die Bagger zu den Grabungsarbeiten am Bahnkilometer 65 zwischen Wroclaw (Breslau) und dem niederschlesischen Walbrzych (Waldenburg) an. Das Team der Hobbyschatzsucher um Piotr Koper und Andreas Richter werde an drei Stellen suchen, sagte ihr Sprecher Andrzej Gaik. Bis etwa sechs Meter tief solle gegraben werden, hieß es. Koper und Richter geben an, mit einem Bodenradar einen Zug in einem unterirdischen Tunnel entdeckt zu haben.

Über den angeblichen Goldzug kursieren in der Region seit den 1970er Jahren Gerüchte. Die Nazis sollen damit Kriegsbeute vor der heranrückenden Sowjet-Armee versteckt haben. Beweise dafür gibt es keine. Experten aus Krakau zweifelten sogar daran, dass die Bodenaufnahmen des Schatzgräber-Duos echt sind.

Plakat und T-Shirt mit einem Goldzug-Motiv (Foto: picture alliance/ZB/A. Burgi)
Mit solchen Plakaten und T-Shirts wird in der Region Walbrzych der Hype um den Goldzug befeuertBild: picture alliance/ZB/A. Burgi

Mit ersten Ergebnissen rechnen die Schatzsucher schon bis Donnerstag. Die Arbeiten werden gefilmt und im Netz übertragen. Das Team hofft auch, auf weitere Bahngleise und Tunnel zu stoßen. In der Region in Südwestpolen gibt es viele unterirdische Gänge. Die Nationalsozialisten hatten im nahegelegenen Eulengebirge unter dem Namen "Projekt Riese" ein monströses Stollensystem bauen lassen, das aber nie fertiggestellt wurde. Unklar ist, für welchen Zweck es errichtet wurde. Den Schatzsuchern zufolge könnte der von ihnen vermutete Tunnel dorthin führen.

sti/as (dpa)