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Suche nach Stabilität für Mali

4. Februar 2013

Die internationale Gemeinschaft richtet sich auf noch jahrelange Instabilität in dem westafrikanischen Land ein. In Brüssel befasst sich am Dienstag auf Einladung der EU eine Konferenz mit der Lage in Mali.

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Militär Konvoi bei Hambori, Mali (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP

45 Delegationen aus Mali und seinen Nachbarstaaten, aus Ländern der Europäischen Union und der Afrikanischen Union sowie der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS nehmen an der eintägigen Tagung teil. Bei dem Treffen wird beraten, wie in Mali wieder ein sicheres Umfeld geschaffen werden kann, um Parlamentswahlen im Land, die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung sowie einen politischen Verständigungsprozess zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu beginnen.

Wiederaufbau braucht Zeit

Das Ziel der malischen Regierung, bereits im Juli landesweit Wahlen abzuhalten, bezeichnete ein EU-Vertreter als sehr ambitioniert: "Wenn ein Staat auseinander bricht, braucht es Zeit, ihn wieder aufzubauen", sagte er. "Es wird Jahre brauchen, dieses Ziel zu erreichen. Ich hoffe, dass wir nur Monate brauchen, um dafür ein sicheres Umfeld zu schaffen."

Die Konferenzteilnehmer wollen außer über den angestrebten politischen Prozess und die humanitäre Lage in dem Wüstenstaat auch über die verschiedenen Militäreinsätze beraten. Thema sind die Fortschritte bei der Entsendung und Unterstützung der ECOWAS-Eingreiftruppe MISMA und bei der Planung der EU-Mission EUTM zur Ausbildung der malischen Armee. Bisher haben 16 EU-Länder sowie Norwegen zugesagt, sich an dem rund 450 Soldaten starken EU-Ausbildungseinsatz zu beteiligen. Deutschland will rund 40 Ausbilder entsenden.

Frankreich setzt Angriffe fort

Unterdessen haben französische Einheiten erneut Stellungen islamischer Extremisten im Norden Malis bombardiert. Derzeit würden Luftangriffe auf das Ifoghas-Gebirge in der Nähe der algerischen Grenze und unweit der Stadt Kidal geflogen, sagte ein malischer Militärsprecher der Nachrichtenagentur dpa. "Einige Mitglieder bewaffneter Gruppen haben sich in den Bergen von Tikarkar im Gebiet von Kidal verschanzt", erklärte er weiter.

Flugzeug wirft Fallschirme ab (Foto: Reuters)
Frankreichs Militäreinsatz geht weiterBild: Reuters

Der französische Außenminister Laurent Fabius betonte, mit den Angriffen sollten die Rebellen von ihren Versorgungsleitungen abgeschnitten werden. Bereits am Sonntag hatte die französische Luftwaffe mit 30 Maschinen mehrere Depots und Trainingslager der Rebellen in der Region bombardiert. Fabius kündigte zugleich an, die französischen Streitkräfte würden sich rasch wieder aus Timbuktu und anderen von den Islamisten befreiten Städten zurückziehen. "Wir wollen schnell von den afrikanischen MISMA-Truppen  abgelöst werden", sagte er dem Radiosender France Inter.

Im Norden Malis wurden derweil zwei führende Islamistenführer gefasst. Dabei soll es sich um Mohamed Moussa Ag Mohamed al-Mostafa und Oumeini Ould Baba Ahmed handeln. Al-Mostafa soll führendes Mitglied von Ansa Dine, Baba Ahmed führendes Mitglied von Mujao sein, einer Dschihad-Bewegung in Westafrika. Die beiden sollen in die Stadt Kidal gebracht werden. Unklar ist, wer die beiden festgenommen hat. In Paris reklamierte ein Vertreter der Rebellen-Organisation MNLA die Festnahme für die Tuareg.

gmf/haz (afp, apd, dpa, epd)