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Sudanesische Staaten verhandeln wieder

30. Mai 2012

Im Konfikt zwischen Sudan und Südsudan stehen die Zeichen offenbar auf Entspannung: Vertreter beider Seiten kamen zu Verhandlungen zusammen. Sudan kündigte einen Truppenrückzug an.

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Südsudanesische Soldaten studieren eine Landkarte (Foto:AP/dapd).
Bild: dapd

Das Treffen von Unterhändlern aus beiden Staaten war das erste seit dem Beginn von Kämpfen im umstrittenen Grenzgebiet zwischen dem Sudan und dem Südsudan. An den Verhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba nahmen auch der Vermittler der Afrikanischen Union, der südafrikanische Ex-Präsident Thabo Mbeki, sowie der US-Gesandte Princeton Lyman teil. Mögliche Ergebnisse des Gesprächs wurden nicht bekannt. Die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union hatten auf die Konfliktparteien Druck ausgeübt und mit Sanktionen gedroht, um eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zu erreichen.

Norden zieht Truppen zurück

Der Südsudan warf dem Norden unterdessen erneute Angriffe auf sein Territorium vor. "Heute, während wir hier diskutieren, bombardieren sie uns", sagte der südsudanesische Chefunterhändler Pagan Amum. Von unabhängiger Seite wurde dies bislang nicht bestätigt. Kurz vor den Gesprächen in Addis Abeba hatte die Regierung in Khartum einen Truppenrückzug aus einer umkämpften Region an der Grenze zum Südsudan angekündigt. Man hoffe, mit dem Abzug aus der ölreichen Region Abjei den Verhandlungen einen positiven Impuls zu geben, sagte ein Sprecher der sudanesischen Streitkräfte. Die UN-Friedensmission bestätigete inzwischen den Rückzug der Soldaten.

Süden seit 2011 unabhängig

Der rohstoffreiche, aber kaum erschlossene Süden des Sudan hatte sich nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg im Juli 2011 nach einem Referendum vom arabisch geprägten Norden des Landes getrennt. Mit der Unabhängigkeit des Südens hat der Norden drei Viertel seiner Ölreserven verloren.

Nach einem Bombenangriff: Der Markt der südsudanesischen Stadt Rubkona im April (Foto: Reuters)
Nach einem Bombenangriff: Der Markt der südsudanesischen Stadt Rubkona im AprilBild: Reuters

Seit der Abspaltung gibt es mehrere ungeklärte Grenzstreitigkeiten zwischen den Nachbarn. Außerdem streiten Nord und Süd über die Aufteilung der Öl-Einnahmen. Die Vorkommen befinden sich überwiegend im Süden, der Norden kontrolliert jedoch die Pipelines für den Export. Ende März war der Konflikt eskaliert, als der Süden das Ölfeld Heglig besetzte und der Norden Ziele im Süden bombardierte. Erst unter internationalem Druck zog sich der Südsudan von dem zwischen beiden Staaten umstrittenen Ölfeld zurück.

wl/se (dpa, afp, dapd, rtre)