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Erstmals Lebensmittel für belagertes Daraja

10. Juni 2016

Anfang Juni war ein Konvoi durchgekommen, aber nur mit Medikamenten. Jetzt dürfen die Bewohner der hungernden syrischen Stadt Daraja aufatmen: Tausende Menschen können zumindest einen Monat lang versorgt werden.

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Konvoi mit medizinischen Gütern für die belagerte syrische Stadt Daraja (foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/F. Dirani

Nach jahrelanger Belagerung hat in der Nacht zum Freitag erstmals ein Konvoi mit Nahrungsmittelhilfe die syrische Rebellenhochburg Daraja erreicht. Neun Lastwagen mit Essen und Medikamenten seien in der südöstlich von Damaskus gelegenen Stadt angekommen und würden umgehend entladen, sagte der Einsatzleiter des syrischen Roten Halbmonds, Tamam Mehres, der Nachrichtenagentur AFP. Die Hilfsgüter sollten die Versorgung für rund einen Monat sicherstellen.

Die Stadt war eine der ersten, die sich nach Beginn des Aufstands in Syrien gegen die Regierung in Damaskus 2011 erhoben hatte. Daraja (mit circa 8000 Einwohnern) ist seit 2012 von den Truppen des Staatschefs Baschar al-Assad umzingelt. Es war das erste Mal, dass ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln die Stadt erreichen konnte.

Am 1. Juni waren das Kinderhilfswerk der UN (Unicef) und der arabische Rote Halbmond bereits in die hungernde Stadt durchgekommen (Artikelfoto). Damals konnten aber nur Medikamente geliefert werden. Dies war auf massive Kritik gestoßen, hatte aber auch die Hoffnung genährt, bald Nahrungsmittel und Wasser hineinbringen zu können.

Assads Zusagen zweifelhaft

Die Vereinten Nationen hatten am Donnerstag bekannt gegeben, dass die syrische Führung die Erlaubnis erteilt habe, bis Monatsende humanitäre Hilfskonvois in alle 19 belagerten Regionen des Landes fahren zu lassen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura hatte dabei allerdings zu bedenken gegeben, dass es derartige Zusicherungen aus Damaskus früher schon gegeben habe, dass sie dann aber nicht eingehalten wurden.

Die UN hatten das Assad-Regime schon mehrfach gebeten, Hilfslieferungen auf dem Landweg zuzulassen. Zuletzt war auch über eine Luftbrücke diskutiert worden. Die Versorgung aus der Luft ist aber vergleichsweise teuer und gefährlich.

SC/jj (afp,rtre)