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Politik

Syrische Agenten in Deutschland verhaftet

13. Februar 2019

Es geht um Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Zwei syrische Geheimdienstler sind in Berlin und Rheinland-Pfalz festgenommen worden. Die ranghohen Agenten sollen an massenhaften Folterungen beteiligt gewesen sein.

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Bundesanwaltschaft in Karlsruhe
Bild: picture-alliance/dpa/U. Deck

Den 42 und 56 Jahre alten Männern werden Folterungen in Syrien zur Last gelegt, heißt es bei der federführenden Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Die Verdächtigen seien bereits am Dienstag festgenommen worden. Beide sitzen in Untersuchungshaft.

Beide Männer gehörten demnach zu einer Geheimdienstabteilung im Raum Damaskus. Als das syrische Regime spätestens seit April 2011 dazu überging, Aktivitäten der Opposition "flächendeckend mit brutaler Gewalt zu unterdrücken", spielten die syrischen Geheimdienste dabei eine wesentliche Rolle.

Tausendfache Folterungen

Der ältere der Verdächtigen, Anwar R., soll die Ermittlungsabteilung in der syrischen Hauptstadt mit daran angeschlossenem Gefängnis geleitet haben. In dieser Funktion habe er zwischen April 2011 und September 2012 auch den Einsatz von systematischen und brutalen Folterungen befehligt.

Menschenrechteverletzung in der arabischen Welt Symbolbild
Ein syrisches Folteropfer und seine Verletzungen (Foto vom 23.08.2012)Bild: Getty Images/AFP/J. Lawler

Eyad A. soll zeitweise die Aufgabe gehabt haben, an einem Kontrollposten Deserteure, Demonstranten und andere Verdächtige festzustellen und zu verhaften. Pro Tag seien etwa 100 Menschen festgenommen, in das von Anwar R. geleitete Gefängnis gebracht und dort gefoltert worden. A. wird deshalb verdächtigt, zur Tötung zweier Menschen und zur Folterung und Misshandlung von mindestens 2000 Menschen Hilfe geleistet zu haben.

Zugriff auch in Frankreich

Nach den Erkenntnissen der Ermittler haben die beiden Männer bereits im Jahr 2012 Syrien verlassen. Ein weiterer Mitarbeiter aus der Abteilung von Anwar R. sei am Dienstag in Frankreich durch die Staatsanwaltschaft Paris festgenommen worden. Die Festnahmen seien aufeinander abgestimmt gewesen.

Den in Deutschland Verhafteten soll wegen ihrer Gräueltaten auch hier der Prozess gemacht werden. 

rb/ww (afp, dpa, rtr)