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Aufständische erobern Grenzübergang

25. März 2013

In ihrem Kampf gegen den syrischen Machtapparat haben die Rebellen nun den wichtigsten Grenzübergang nach Jordanien eingenommen. Hinter den Kulissen verstärken die USA ihre Schützenhilfe für die syrische Opposition.

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Vermummter syrischer Kämpfer (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Übergang Nasib bei Daraa sei nach drei Wochen schwerer Gefechte gestürmt worden, teilte ein Rebellenführer der Freien Syrischen Armee (FSA) mit. Jordanische Militärs bestätigten den Rückzug der syrischen Truppen aus dem Gebiet. Mehrere Nachrichtenagenturen melden unter Berufung auf die Regierung in Amman, Jordanien habe den Grenzübergang wegen anhaltender Kämpfe auf der syrischen Seite inzwischen aus Sicherheitsgründen gescchlossen.

Die Rebellen beherrschen inzwischen fast den gesamten 370 Kilometer langen Grenzstreifen zu Jordanien, hatten aber bisher keinen Übergang unter ihre Kontrolle bringen können.

CIA mischt mit

In ihrem Vorrücken gegen die syrischen Streitkräfte von Staatschef Baschar al-Assad erhalten die Aufständischen zunehmend Unterstützung aus dem Ausland, insbesondere aus den USA. Der amerikanische Geheimdienst CIA füttert nach US-Presseberichten ausgewählte Rebellengruppen mit Informationen. Danach arbeitet die CIA mit säkularen Aufständischen zusammen, insbesondere mit Kämpfern der Freien Syrischen Armee, die sich vornehmlich aus Deserteuren der regulären syrischen Streitkräfte zusammensetzt.           

Diplomatischer Erfolg der syrischen Opposition

Der US-Geheimdienst ist unter anderem in der Türkei aktiv. Dort überprüfen die Agenten Rebellen, die von Golfstaaten wie Katar oder Jordanien mit Waffen versorgt würden, wie es weiter heißt. Grund ist der wachsende Einfluss islamistischer Extremisten, der Dschihadisten, in Syrien. Die USA befürchten, dass diese Waffen in ihre Hände gelangen könnten. Kommandeure syrischer Oppositionstruppen sagten der Zeitung "Wall Street Journal", die CIA bilde zusammen mit britischen, französischen und jordanischen Geheimdiensten Aufständische an verschiedenen Waffengattungen aus.

Militärhilfe für die Rebellen

Offiziell lehnen die USA nach wie vor ein direktes militärisches Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg ab. Inoffiziell verstärkten sie in den vergangenen Monaten mit ihren Partnern in der Region ihre Schützenhilfe zunehmend, angesichts des langsamen Vorrückens der Aufständischen.

Syrische Aufständische im Grenzgebiet zu Jordanien (Foto: AP)
Ein Kampf von Haus zu Haus in der Grenzregion zu JordanienBild: picture-alliance/AP

Nach Informationen der "New York Times" landeten in den vergangenen Wochen mehr als 160 Frachtmaschinen mit militärischen Hilfsgütern für die Rebellen auf  türkischen und jordanischen Airports. Mögliche Drohneneinsätze gegen radikale Islamisten in Syrien sind für den US-Geheimdienst eine weitere Option. Allerdings hat Präsident Barack Obama solch einen Einsatz bislang nicht genehmigt. In Pakistan und Jemen setzen die USA unbemannte Drohnen zur Aufklärung, aber auch zur gezielten Tötung islamistischer Kämpfer ein, was international kritisiert wird.

Opposition bekommt Sitz bei Arabischer Liga

Der vakante Sitz Syriens bei der Arabischen Liga ist nach Angaben eines ranghohen Vertreters der Organisation offiziell der syrischen Opposition zugesprochen worden. Syriens Mitgliedschaft war im November 2011 suspendiert worden. Die Nationale Syrische Koalition wurde zum Gipfeltreffen nach Katar eingeladen. Sie soll vom Chef der Übergangsregierung, Ghassan Hitto, vertreten werden.

Dieser wird jedoch nicht von allen Oppositionellen anerkannt. Der Armeechef der Freien Syrischen Armee, Luai Almokdad, teilte mit, man werde den vor knapp einer Woche gewählten neuen Ministerpräsidenten des Schattenkabinetts nicht akzeptieren. Hitto sei ohne die Unterstützung prominenter syrischer Oppositioneller zum Chef der Gegenregierung bestimmt worden.

Aus Protest gegen die Nominierung Hittos hatte am Sonntag auch der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition, Ahmed Moas al-Chatib, sein Amt niedergelegt. Das größte Oppositionsbündnis nahm den Rücktritt nicht an und forderte Chatib auf, seine Arbeit als Präsident wieder aufzunehmen.

se/wl/qu/GD (ap, afp, dpa, rtr, NYT)