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Politik

Söder zieht Bewerbung zurück

20. April 2021

CSU-Chef Markus Söder akzeptiert das Votum des CDU-Bundesvorstands, wie er vor Journalisten deutlich machte. Damit ist der Vorsitzende der Christdemokraten, Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union.

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Deutschland PK Markus Söder Kanzlerkandidaten Union
Markus Söder Bild: Peter Kneffel/REUTERS

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat nach Tagen des Machtkampfs mit NRW-Regierungschef Armin Laschet seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl am 26. September erklärt. Söder gab in der Parteizentrale in München ein Statement ab. "Mein Wort, das ich gegeben habe, gilt", versicherte Söder. Zugleich betonte er, jetzt komme es darauf an, die Reihen zu schließen. "Nur eine geschlossene Union kann am Ende erfolgreich sein."

Nach dem neuen Votum der CDU-Spitze in der Nacht zum Dienstag für CDU-Chef Armin Laschet bot Söder die Unterstützung seiner Partei für die Kanzlerkandidatur Laschets an. Der bayerische Ministerpräsident hatte am Montag nochmals die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union in die Hände der CDU gelegt. "Wenn die CDU heute Abend souverän zu einer klaren Entscheidung kommt, werden wir das respektieren", sagte er. 

CDU-Bundesvorstand eindeutig für Laschet 

Der CDU-Bundesvorstand stimmte dann in der vergangenen Nacht nach mehr als sechsstündiger kontroverser Diskussion mit 77,5 Prozent für Laschet als Kanzlerkandidaten der Union. 31 Mitglieder votierten für den Parteichef, neun CDU-Politiker stimmten für Söder, sechs enthielten sich.

Inzwischen dankte Laschet der CSU für die Unterstützung für seine Kanzlerkandidatur. "Ich danke Markus Söder dafür, dass er der CDU und auch mir persönlich die Unterstützung der CSU und auch des Parteivorsitzenden der CSU zugesagt hat" sagte Laschet in Berlin. Das sei ein "großer Vertrauensbeweis". Das Verhältnis zum CSU-Vorsitzenden nannte der CDU-Chef gut und vertrauensvoll. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte Laschet zur Übernahme der Kanzlerkandidatur. "Herzlichen Glückwunsch, lieber Armin Laschet, zur neuen Aufgabe als Kanzlerkandidat der Union", hieß es in einer Erklärung Merkels, die ihr Sprecher Steffen Seibert auf Twitter veröffentlichte. "Ich freue mich auf die kommenden Monate unserer Zusammenarbeit."

Weitere Glückwünsche kamen auch von den politischen Kontrahenten. Grünen-Chefin Annalena Baerbock erklärte, sie setze auf "einen fairen Wahlkampf um die Führung dieses Landes. Und darum, wer die nötigen Veränderungen energisch vorantreibt, damit wir die Herausforderungen meistern." FDP-Chef Christian Lindner erklärte: "Herr Laschet ist ein Regierungschef und Verhandlungspartner, den wir für seine Fairness schätzen." Es gebe viele inhaltliche Fragen, in denen die Liberalen mit Laschet übereinstimmten. Die FDP wünsche ihm also viel Erfolg, "soweit er nicht zu unseren Lasten geht", so Lindner weiter.

Auch führende SPD-Politiker wie Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Fraktionschef Rolf Mützenich gratulierten. Mützenich verband seine Glückwünsche indes mit der Hoffnung, dass es nun wieder mehr Unionspolitiker schaffen würden, sich "auf die Pandemiebekämpfung zu konzentrieren".

sti/se/gri  (ntv-live, rtr, bild, ard, dpa, afp)