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Südkorea setzt auf Lautsprecher-Propaganda

8. Januar 2016

Nach dem neuen Atomtest Nordkoreas hat Südkorea die Propaganda-Beschallung des Nachbarlandes nach mehreren Monaten wieder aufgenommen. Lautsprecher schicken laute Musik und politische Botschaften in den Norden.

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Südkorea Lautsprecher Propaganda
Bild: Getty Images/Chung Sung-Jun

Die Maßnahme war vom südkoreanischen Verteidigungsministerium bereits in den Vortagen als Reaktion auf den Atomtest angekündigt worden. An zunächst elf Stellen wurden großformatige Lautsprecher-Anlagen aufgebaut. Am Donnerstag hatte Südkorea den Test als "mutwilligen Verstoß" gegen Nordkoreas internationale Verpflichtungen bezeichnet und auch als schwere Verletzung eines mit dem Süden im August geschlossenen Abkommens verurteilt.

Am Tag zuvor hatte Nordkorea verkündet, erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet zu haben. Das kommunistische Regime hatte damit international für Empörung gesorgt. Atomexperten und die US-Regierung äußerten allerdings Zweifel, ob es sich tatsächlich um eine Wasserstoffbombe handelte.

Lautsprecher-Propaganda schon im Vorjahr

Südkorea hatte die sogenannte Propaganda-Beschallung zuletzt nach einem Grenzzwischenfall im vergangenen Jahr für zwei Wochen eingeschaltet. Der Konflikt mit Nordkorea hatte sich im August zugespitzt, nachdem bei der Explosion einer Landmine in der Grenzregion zwei südkoreanische Soldaten verletzt worden waren. In Marathonverhandlungen wendeten beide Seiten Ende August schließlich eine militärische Konfrontation doch noch ab.

Südkorea kündigte außerdem an, den Zugang zum gemeinsam mit Nordkorea betriebenen Industriekomplex Kaesong einzuschränken. Aus Sicherheitsgründen dürften nur noch Südkoreaner mit direkten Geschäftsinteressen in Kaesong in das innerhalb Nordkoreas gelegene Industriegebiet reisen, sagte ein Vertreter des Wiedervereinigungsministerium in Seoul.

In Kaesong arbeiten etwa 53.000 Nordkoreaner für rund 120 südkoreanische Firmen. Der Komplex ist für Nordkorea eine wichtige Devisenquelle.

haz/ nem (rtr, afp, dpa)