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Politik

Südkorea will US-Truppen im Land halten

2. Mai 2018

Südkorea will auch im Falle eines Friedensvertrages mit Nordkorea, dass die US-Truppen im Land bleiben. Ein südkoreanischer Präsidentenberater hatte Zweifel geäußert, ob sich dies dann noch rechtfertigen lasse. 

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Manöver von US-Marines und südkoreanischen Soldaten (Archivbild)
Manöver von US-Marines und südkoreanischen Soldaten (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/Jung Yeon-Je

Ein offizielles Friedensabkommen zwischen Nord- und Südkorea wäre nach Angaben des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In nicht mit einem Abzug der in seinem Land stationierten US-Soldaten verbunden. Ihre Stationierung sei ein Thema zwischen Südkorea und den USA, sagte der Sprecher des Präsidialamtes, Kim Eui Kyeom, in Seoul. "Sie hat nichts zu tun mit der Unterzeichnung von Friedensverträgen." 

Der Sprecher reagierte auf Aussagen des Präsidentenberaters Moon Chung In, wonach es schwierig werden dürfte, die Präsenz von US-Truppen in Südkorea zu rechtfertigen, wenn Nord- und Südkorea einmal einen Friedensvertrag unterzeichnet hätten.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit Südkoreas Präsident Moon Jae In
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit Südkoreas Präsident Moon Jae InBild: Getty Images

Dieses Ziel hatten der südkoreanische Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei ihrem Gipfeltreffen am Freitag vereinbart. Seit Ende des von 1950 bis 1953 dauernden Korea-Krieges herrscht zwischen den beiden koreanischen Staaten lediglich ein Waffenstillstand.

Derzeit haben die USA rund 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert. Ihren Abzug hat Nordkorea immer wieder als Bedingung dafür verlangt, dass das Land sein umstrittenes Atomwaffen- und Raketenprogramm aufgibt. In der Erklärung nach dem Treffen zwischen Kim und Moon wurde diese Forderung nicht erwähnt. Südkorea argumentiert, dass die US-Soldaten auch als Mittler in militärischen Konfrontationen zwischen China und Japan fungieren würden.

Unterdessen trafen in Südkorea acht US-Tarnkappen-Kampfflugzeuge vom Typ F-22 zu einem gemeinsamen Manöver ein, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte. Das zweiwöchige Manöver "Max Thunder" sei eine regelmäßige Übung und lange geplant gewesen.

Demonstration in Seoul gegen die gemeinsamen Manöver
Demonstration in Seoul gegen die gemeinsamen Manöver Bild: picture-alliance/AP/Ahn Young-joon

Die nordkoreanische Regierung wertete die gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas mit den USA in der Vergangenheit immer als Provokation. Zuletzt schlug Nordkorea einen versöhnlicheren Ton an, im März äußerte Machthaber Kim bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Gesandten Chung Eui Yong Verständnis für die gemeinsamen Militärübungen.

Nach dem Korea-Gipfel wird in den kommenden Wochen auch ein Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump erwartet. Trump schlug vor, die Begegnung im Friedenshaus in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden koreanischen Staaten stattfinden zu lassen.

stu/hk (rtr, afp)