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Weitere Blauhelm-Soldaten für den Südsudan

4. September 2016

Der internationale Druck zeigt Wirkung: Die Regierung des Landes erlaubte die Stationierung zusätzlicher UN-Soldaten. Sie sollen weitere Gewalttaten im Südsudan verhindern, dem ein neuer Bürgerkrieg droht.

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Blauhelmsoldaten aus Ruanda für den Südsudan (Foto: ap)
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Lynch

Die Regierung in Juba sei einverstanden mit der Entsendung einer regionalen Friedenstruppe in das Land, erklärte der Minister für Regierungsangelegenheiten, Martin Elia Lomoro. Zuvor waren Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in den Südsudan gereist, um Präsident Salva Kiir von der Entsendung weiterer 4000 Blauhelm-Soldaten zu überzeugen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am 12. August die Entsendung der Blauhelme beschlossen, um die Sicherheit der Hauptstadt Juba und der UN-Stützpunkte zu gewährleisten. Die Blauhelme sollen die 13.000 Soldaten der UN-Mission UNMISS verstärken, die wegen ihrer Unfähigkeit in der Kritik stehen, sexuelle Übergriffe und andere Gewalttaten zu verhindern.

Ethnisch motivierte Gefechte

Präsident Kiir und sein neuer Stellvertreter Taban Deng hatten jedoch Vorbehalte gegen die Verstärkung der UN-Friedenstruppe geäußert, da damit die Souveränität ihres Landes untergraben werde. Daraufhin drohte der UN-Sicherheitsrat mit einem Waffenembargo, sollte Südsudans Regierung die Friedenstruppe blockieren.

In dem jungen Staat, der Mitte 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan im Norden erlangt hatte, war im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen zwischen den Truppen Kiirs und den Rebellen unter Führung seines früheren Stellvertreters sowie bei ethnisch motivierten Massakern zehntausende Menschen getötet. Immer wieder wird von der Exekution von Zivilisten und der Vergewaltigung von Frauen berichtet. Etwa 2,5 Millionen Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben.

Millionen Südsudanesen von Hunger bedroht

Laut dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gehört der Südsudan mittlerweile zu den vier Staaten, aus denen weltweit die meisten Flüchtlinge stammen.

UN-Soldaten schützen ein Flüchtlingslager in Südsudans Hauptstadt Juba (Foto: ap)
UN-Soldaten schützen ein Flüchtlingslager in Südsudans Hauptstadt JubaBild: picture alliance/AP Photo/J. Patinkin

Nach Angaben der Welthungerhilfe ist die Hälfte der Bevölkerung von insgesamt gut 11 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben. Das afrikanische Land hatte Anfang Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan im Norden erlangt und ist damit der jüngste Staat der Erde. Trotz seiner großen Rohölvorkommen gehört der Südsudan zu den ärmsten Ländern der Welt.

cw/gri (afp, ape)