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Taliban attackieren Tarin Kot

8. September 2016

Ob in Kabul oder in den Provinzen - die radikal-islamischen Kämpfer bleiben ein einziger Schrecken für Afghanistans Sicherheitskräfte. Nun gieren sie nach der Hauptstadt von Urusgan.

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Karte der afghanischen Provinz Urusgan
Bild: DW

Taliban haben die Hauptstadt der afghanischen Provinz Urusgan angegriffen. Anwohner und Behördenvertreter berichteten von heftigen Kämpfen in Tarin Kot. Taliban-Kämpfer seien in die Stadt eingedrungen und versuchten, die Hauptquartiere der Polizei und des Geheimdienstes einzunehmen, sagte ein ranghoher Stammesvertreter. "Wir befürchten, dass sie das Gefängnis stürmen werden, um Aufständische zu befreien."

Die örtlichen Behörden forderten Verstärkung und Unterstützung aus der Luft an. "Wenn keine Verstärkung kommt, wird die Stadt in die Hände der Taliban fallen", sagte der Vorsteher der Provinzhauptstadt, Karim Chademsai. Die Bewohner könnten nicht fliehen, weil die rund 70.000 Einwohner zählende Stadt von den radikal-islamischen Kämpfern umzingelt sei.

Mission "Resolute Support" nur noch begrenzt eine Hife

Die Taliban weiten derzeit ihre Sommeroffensive gegen die afghanischen Sicherheitsbehörden aus. Erst am Montag waren bei einem Doppel-Selbstmordanschlag nahe dem Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Kabul 35 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Am 25. August hatte es ebenfalls in Kabul einen Angriff auf die Amerikanische Universität gegeben, bei dem 16 Menschen starben. Afghanistans Armee und Polizei hatten Anfang 2015 die volle Sicherheitsverantwortung von den internationalen Truppen übernommen. Sie tun sich allerdings schwer, den Aufstand der 2001 gestürzten Taliban niederzuschlagen.

Derzeit sind noch 13.000 NATO-Soldaten, zumeist aus den USA, am Hindukush im Einsatz. Sie sind im Rahmen der Mission "Resolute Support" allerdings nur noch für die Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Einheiten zuständig.

sti/djo (afp, rtr)