Blutbad in pakistanischer Schule
16. Dezember 2014Bei dem Taliban-Überfall auf eine Schule in der pakistanischen Stadt Peschawar sind mindestens 104 Menschen getötet worden, darunter 84 Kinder, wie der Chef der Provinzregierung, Pervaiz Khattak, mitteilte. Die meisten von ihnen seien Schüler, viele weitere seien verletzt worden und in einem kritischen Zustand.
Taliban bekennen sich zu Attacke
Sechs Angreifer in Armeeuniformen waren in die vom Militär betriebene Schule in der Stadt nahe der Grenze zu Afghanistan gestürmt und hatten das Feuer auf die Schüler eröffnet und Sprengsätze gezündet. Hunderte Schüler und Lehrer wurden als Geiseln genommen. Soldaten umstellten das Gebäude. Nach offiziellen Angaben befinden sich noch immer Schüler in der Gewalt der Angreifer. Pakistans Premierminister Nawaz Sharif sprach von einer "nationalen Tragödie".
"Überall Chaos"
Ein Schulbus-Fahrer sagte: "Wir standen draußen und plötzlich begann eine Schießerei. Überall brach Chaos aus. Schüler und Lehrer schrien." Ein Lehrer berichtete vor der Schule, es hätten gerade Prüfungen stattgefunden, als der Überfall begonnen habe. "Nach einer halben Stunde war die Armee da und hat das Gebäude abgeriegelt." Dann rückten die Soldaten von Raum zu Raum vor.
Die Schule gehört zu einem landesweiten Netzwerk aus Bildungseinrichtungen, die vom Militär für die Kinder von Soldaten betrieben werden. Vielfach unterrichten dort die Frauen von Soldaten. Die Schüler der betroffenen Einrichtung in Peschawar sind zehn bis 18 Jahre alt.
cr/as (afp, rtr)