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Politik

Taliban vollstrecken öffentliche Hinrichtung

7. Dezember 2022

Nach ihrer Machtübernahme kündigten die Taliban an, Afghanistan weniger radikal führen zu wollen. Jetzt ließen sie einen Mann hinrichten und rechtfertigten dies mit dem im islamischen Recht zulässigen Vergeltungsprinzip.

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Afghanistan Taliban
Mitglieder der Taliban in Kabul im Einsatz (Archivbild)Bild: Saifurahman Safi/XinHua/dpa/picture alliance

Damit wurde erstmals seit der Rückkehr der Taliban von den radikalen Islamisten der Vollzug eines Todesurteils bekanntgegeben. Das Urteil wurde wegen eines Raubmordes in der westafghanischen Provinz Farah vollstreckt, wie es in einer offiziellen Mitteilung der Taliban hieß. Der Angeklagte habe einen Mann niedergestochen und dann dessen Motorrad und Handy entwendet. Er habe die Tat vor Gericht gestanden.

Die genaue Form der Hinrichtung wurde nicht genannt. Jedoch seien bei der Vollstreckung des Urteils hochrangige Taliban-Vertreter sowie weitere Zuschauer anwesend gewesen, sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid. Der Sprecher verwies in diesem Zusammenhang auf das im islamischen Recht zulässige Vergeltungsprinzip.

Taliban: Strafen in Übereinstimmung mit dem Scharia-Recht

Mitte November hatte Taliban-Chef Hibatullah Achundsada die Richter des Landes zur vollen Umsetzung des islamischen Rechts und seines Strafenkatalogs aufgefordert - dazu gehören öffentliche Hinrichtungen, Steinigungen und Auspeitschungen sowie bei Dieben die Amputation von Gliedmaßen. Seitdem wurden mehrere Menschen wegen diverser Vergehen öffentlich ausgepeitscht.

BdTD | Afghanistan
Für Afghanistans Frauen unter den Taliban verpflichtend: das Tragen von Burka und Hidschab Bild: Javed Tanveer/AFP

Die Taliban hatten bei ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 zunächst angekündigt, weniger hart vorgehen zu wollen als während ihrer ersten Herrschaft von 1996 bis 2001. Inzwischen geht die Miliz aber wieder deutlich radikaler vor und knüpft mit der Umsetzung der Scharia an den Strafenkatalog ihrer ersten Herrschaftszeit an. Zudem werden die Rechte von Frauen und Mädchen in dem Land systematisch beschnitten.

qu/uh (afp, dpa, rtr)