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Musik

Pop-Queens schreiben Grammy-Geschichte

15. März 2021

Die Musikwelt feiert ihre größten Stars. Und die Königinnen der Popkultur rocken die Grammys: Beyoncé, Megan Thee Stallion und Taylor Swift räumen ab.

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Los Angeles 63. Grammy Award Verleihung Beyonce
Sie kann jubeln: die US-Sängerin BeyonceBild: Chris Pizzello/Invision/AP/picture alliance

Die US-Sängerinnen Beyoncé und Taylor Swift haben bei der 63. Verleihung der Grammys Musikgeschichte geschrieben. Beyoncé sicherte sich mit ihrem Hit "Black Parade" den Preis für den besten R&B-Song - es ist ihr 28. Grammy. Das macht sie zur meistdekorierten Künstlerin in der Geschichte des wertvollsten Musikpreises. "Ich fühle mich so geehrt und bin so aufgeregt", sagte die Sängerin, die dieses Mal insgesamt vier Auszeichnungen erhielt. Es sei eine "magische Nacht". Bislang hatte die US-Bluegrass-Sängerin Alison Krauss mit ihren 27 Grammys den Rekord bei den Frauen gehalten.

Taylor Swift bei ihrem Auftritt bei der Grammy-Gala in Los Angeles
Taylor Swift bei ihrem Auftritt bei der Grammy-Gala in Los AngelesBild: CBS/Recording Academy via AP/picture alliance

Swift gewann mit ihrem in der Corona-Quarantäne entstandenen Album "Folklore" den Grammy für das Album des Jahres. Sie ist die einzige Sängerin, die diese begehrte Trophäe drei Mal gewinnen konnte. Das war mit Stevie Wonder, Paul Simon und Frank Sinatra bisher nur drei Männern gelungen.

Frauen räumen ab

Auch alle anderen Preise in den Königskategorien gingen bei der diesjährigen Gala an Frauen. Megan Thee Stallion, die insgesamt drei Auszeichnungen erhielt, darf sich zugutehalten, dass noch nie eine Rapperin für den besten Rap-Song geehrt wurde. Zum Auftakt der mehrstündigen Grammy-Gala war sie zudem als beste neue Künstlerin ausgezeichnet worden.

Megan Thee Stallion bei der Verleihung der Grammy Awards in Los Angeles
Megan Thee Stallion bei der Verleihung der Grammy Awards in Los Angeles Bild: Jordan Strauss/Invision/AP/alliance picture

Die US-R&B-Sängerin H.E.R. wurde für ihren Song über Rassismus in den Vereinigten Staaten mit dem Grammy ausgezeichnet. Die 23-jährige Musikerin erhielt den begehrten Preis für den besten Song des Jahres. Das Stück "I Can't Breathe" ("Ich kann nicht atmen") entstand im Zuge der Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Der Titel greift einen Satz des Afroamerikaners George Floyd auf, der durch Polizeigewalt getötet wurde. Der Ausspruch wurde zu einem Motto der Black-Lives-Matter-Bewegung.

Die Auszeichnung in der Kategorie Aufnahme des Jahres sicherte sich die 19-jährige Billie Eilish für ihren Hit "Everything I Wanted".

Los Angeles 63. Grammy Award Verleihung Billie Eilish
Billie Eilish bei ihrem Grammy-AuftrittBild: CBS/Recording Academy via AP/picture alliance

Viel Jubel bekam auch der Musiker Harry Styles, der mit Federboa und nacktem Oberkörper auftrat und später zudem den Preis für die "Beste Pop-Performance" bekam.

Keine Preise für Nominierte aus Deutschland

Deutsche Grammy-Hoffnungen erfüllten sich dagegen nicht: Der Pianist Igor Levit musste sich mit seiner Aufnahme der kompletten Beethoven-Sonaten in der Kategorie "Bestes klassisches Instrumentalsolo" dem US-Bratschisten Richard O'Neill geschlagen geben, ebenso wie der Violinist Augustin Hadelich und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auch die Frankfurt Radio Big Band sowie Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin Preis-Chancen konnten in den Jazz- und Opernkategorien, in denen sie nominiert waren, keinen Preis gewinnen.

Corona wirft Schatten 

Die Live-Gala war stark von der Corona-Pandemie geprägt: Die Auftritte und Preisübergaben fanden auf unterschiedlichen Bühnen statt, zum Teil unter freiem Himmel. Im Publikum saßen - mit teils ausgefallen dekorierten Masken und an weit voneinander entfernt aufgestellten Tischen - nur sehr wenige geladene Gäste, hauptsächlich die Musiker und deren Begleitung. Mehrere Preise wurden von Vertretern von Musik-Clubs aus verschiedenen US-Städten präsentiert, die teils seit Monaten nicht mehr öffnen können. Ausgiebiger als sonst wurde an die Stars aus der Musikbranche erinnert, die im vergangenen Jahr gestorben sind - einige davon auch nach einer Infektion mit dem Virus.

Neben der Pandemie spielten auch die Proteste gegen Rassismus in den
USA, die im vergangenen Sommer nach dem Tod des Afroamerikaner George
Floyd hochgekocht waren, bei der Gala immer wieder eine Rolle. So wandte sich während eines Auftritts des Rappers Lil Baby die Aktivistin Tamika Mallory direkt an
US-Präsident Joe Biden: "Präsident Biden, wir verlangen Gerechtigkeit."

Die Grammy-Gala hätte ursprünglich bereits Ende Januar stattfinden sollen, war wegen der zugespitzten Corona-Lage in Los Angeles dann aber in den März geschoben worden. Über die Preisträger in den mehr als 80 Kategorien entscheiden rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy.

rb/wa/kle (ap, afp, dpa)