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Amann muss den Abflug machen

23. Oktober 2013

Er galt als starker Mann am Berliner Pannenflughafen BER. Viele hatten ihm zugetraut, die Krisenserie zu beenden und die Eröffnung des Airports sicherzustellen. Doch nun wurde Technikchef Amann abgelöst.

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Horst Amann (Foto: dapd)
Bild: dapd

Nach monatelangem Führungsstreit am neuen Berliner Hauptstadtflughafen greift der Aufsichtsrat durch. Technik-Chef Horst Amann verliert seinen Geschäftsführerposten, wie der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte. Dieser hatte im vergangenen Jahr seinerseits einen Posten abgeben müssen, nämlich den Aufsichtsratsvorsitz der Betreibergesellschaft.

Nachfolger wurde Brandenburgs Regierungschef Matthias Platzeck (SPD). Der legte das Amt im August nieder, als er sich Ende August aus Gesundheitsgründen aus der aktiven Politik zurückzog. Seitdem führt Wowereit den Vorsitz kommissarisch. Das Land Berlin verlängerte am Mittwoch Wowereits Mandat im Aufsichtsrat, das Gremium wählte ihn auch wieder zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Amann war als Hoffnungsträger vom Flughafen Frankfurt nach Berlin gekommen. Der frühere Chefplaner am Frankfurter Flughafen wurde im Juni 2012 angesichts zahlreicher Probleme beim neuen Hauptstadtflughafen als Technikchef nach Berlin geholt, konnte aber weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung des Großprojekts nicht verhindern. Kurz nach dem Amtsantritt des neuen Flughafenchefs Hartmut Mehdorn im März kam es dann zum Streit über die Strategie für das Milliardenprojekt, dessen Eröffnung mehrfach verschoben wurde. Mehdorn habe darauf gedrungen, Amann rauszuwerfen.

Anderer Posten, gleiche Flughäfen

Ganz soweit ist es nicht gekommen. Ab 1. November führt der streitbare Technik-Fachmann das Tochterunternehmen Flughafen Energie und Wasser GmbH. Sie betreibt das Strom-, Wasser-, Abwasser-, Wärme- und Kältenetz der bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld sowie des neuen Berliner Flughafens.

Wowereit äußerte sich enttäuscht, dass ein von Amann genannter Eröffnungstermin kippte - es war der vierte geplatzte Start für den Hauptstadtflughafen. Der Aufsichtsrat deutete auch an, dass der öffentliche Streit mit Mehdorn zu der Entscheidung beitrug. Wann denn nun mit der Eröffnung von BER gerechnet werden kann, wurde nicht angedeutet.

Hartmut Mehdorn (links) zusamen mit dem Berliner Regierenden Bürgermeister Wowereit (Foto: dpa)
Starke Männer: BER-Chef Hartmut Mehdorn (links) und Klaus WowereitBild: Reuters

ml/SC/kle (dpa,afp,rtr)