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Drei Trainer im DFB-Pokal-Fokus

Stefan Nestler mit sid, dpa
30. Oktober 2018

Für die Trainer von Schalke 04, Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim, Domenico Tedesco, Heiko Herrlich und Julian Nagelsmann, stehen die Pokalspiele am Mittwoch unter besonderen, aber unterschiedlichen Vorzeichen.

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Bilkombo Domenico Tedesco, Heiko Herrlich und Julian Nagelsmann

Klaus Fischer hat beim FC Schalke 04 keinen Posten, aber auf das Wort der königsblauen Stürmer-Ikone hört man immer noch. "Das ist nicht mein Fußball, nur lange Bälle aus der Abwehr nach vorne zu schlagen und dann hinterherzulaufen", kritisierte der 68-Jährige in einem Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" die Taktik von Schalke-Trainer Domenico Tedesco. Dessen Leipziger Kollege Ralf Rangnick, von 2004 bis 2005 selbst Trainer in Gelsenkirchen, machte sich nach dem unansehnlichen 0:0 am Sonntag über die vielen langen Bälle der Schalker sogar lustig: "Was willst du da machen? Die mit dem Luftgewehr herunterschießen, dass der Ball irgendwann mal tot herunterfällt? Das finde ich schon bei Wildgänsen nicht gut. Und im Fußball macht das wenig Sinn."

Drei Pokalspiele in Köln, drei Niederlagen der Schalker

Deutschland Bundesliga | FC Schalke 04 - Werder Bremen | (0:2)
Schalker SturmflauteBild: Getty Images/AFP/P. Stollarz

In der Bundesliga hat das Tedesco-Team in neun Spielen nur fünf Tore geschossen. Die Quittung: Tabellenplatz 15. "Es gibt so Phasen, da kann kein Trainer der Welt was dafür", nahm Manager Christian Heidel Tedesco in Schutz. An diesem Mittwoch wollen die Schalker ihre Torflaute beenden, wenn sie bei Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln antreten (Anpfiff 18.30 MEZ, ab 18.15 Uhr im DW-Liveticker). Bisher war die Domstadt allerdings kein gutes Pokal-Pflaster für die Schalker. Alle drei Spiele in Köln gewann der heimische FC. Beim letzten DFB-Pokalduell im Stadion in Müngersdorf 2006 siegten die "Geißböcke", damals ebenfalls als Zweitligist und in der zweiten Runde, mit 4:2 nach Verlängerung.

Spektakuläre Schwalbe

An das letzte Pokalspiel in Mönchengladbach denkt Heiko Herrlich, Trainer von Bayer 04 Leverkusen, mit gemischten Gefühlen zurück. Zwar gewann sein Team Ende 2017 in der dritten Pokalrunde mit 1:0, doch für den großen Aufreger sorgte Herrlich selbst: Nach einer kurzen Berührung mit Gladbachs Denis Zakaria fiel der Bayer-Trainer theatralisch zu Boden. Herrlich musste nicht nur viel Spott einstecken, sondern auch eine Strafe von 12.000 Euro zahlen. Der Bayer-Coach entschuldigte sich für die "Dummheit", wie er seine Schwalbe hinterher nannte, doch gegnerische Fans sind bekanntlich nachtragend.

Fußball Bundesliga Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen Heiko Herrlich
Spektakulär zu Boden gegangen: Heiko Herrlich im November 2017Bild: Getty Images/Bongarts/L. Baron

Gerät Herrlichs Trainerstuhl erneut ins Wanken?

Allzu viele Freunde dürfte Herrlich in Mönchengladbach ohnehin nicht haben. Ältere Fans erinnern sich noch an die "Wechselaffäre" von 1995: Herrlich wollte trotz laufenden Vertrags zu Borussia Dortmund wechseln und verweigerte das Training - auch nach verlorenem Arbeitsgerichtsverfahren. Zähneknirschend ließen die Gladbacher schließlich ihren Stürmer für die damalige Rekord-Transfersumme von elf Millionen D-Mark ziehen.

Nach dem überraschenden 6:2-Erfolg in Bremen am Sonntag sitzt Herrlich bei der Werkself wieder fester auf dem Trainerstuhl. Doch dieser könnte wieder ins Wackeln geraten, sollte Leverkusen am Mittwoch in Gladbach (Anstoß 20.45 Uhr, ab 20.30 Uhr im DW-Liveticker) nach einer schlechten Leistung aus dem Pokal fliegen.

"Ich erwarte keine Palmwedel"

Fußball Bundesliga | Trainer Julian Nagelsmann & Ralf Rangnick
Bald beim selben Arbeitgeber: Nagelsmann und RB-Coach RangnickBild: picture-alliance/dpa/T. Kienzle

Solche Sorgen muss sich Julian Nagelsmann nicht machen. Der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim weiß schon jetzt, dass er in der nächsten Saison auf einer anderen Bank sitzen wird - der des Pokalgegners RB Leipzig. "Ich erwarte keine Palmwedel oder Freudentänze", sagte Nagelsmann vor dem Spiel an seinem künftigen Arbeitsort (Anstoß 20.45 Uhr). "Die Fans sollen mich willkommen heißen, wenn ich im Sommer komme. Am Mittwoch sollen sie Leipzig anfeuern."

Nagelsmann kündigte an, er werde mit Blick auf das anstehende stramme Programm seines Teams in Pokal, Bundesliga und Champions League rotieren lassen. So soll Ersatztorwart Gregor Kobel an Stelle Oliver Baumanns zwischen den Pfosten stehen. Das letzte Duell beider Teams - in der Bundesliga in Hoffenheim - hatte RB Leipzig mit 2:1 für sich entschieden. Er habe daraus seine Lehren gezogen, sagte Nagelsmann: "Ich habe natürlich eine Idee, wie man Leipzig knacken kann."

Die acht DFB-Pokalspiele an diesem Mittwoch:

 1. FC Köln - Schalke 04 (18.30 Uhr)

 SC Weiche Flensburg 08 - Werder Bremen (18.30)

 Hansa Rostock - 1. FC Nürnberg (18.30)

 Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen (20.45)

 RB Leipzig - TSG Hoffenheim (20.45)

 Arminia Bielefeld - MSV Duisburg (20.45)

 Holstein Kiel - SC Freiburg (20.45)

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter