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Currentzis bei den Salzburger Festspielen

27. Juli 2017

Das Opernprogramm der Salzburger Festspiele beginnt mit einer Neuinszenierung von Mozarts "La clemenza di Tito". Der griechische Dirigent Teodor Currentzis wird den Taktstock schwingen. Regie führt Peter Sellars.

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Rußland Dirigent Teodor Currentzis bei einer Probe in Moskau
Dirigent Teodor CurrentzisBild: Imago/ITAR-TASS

Wenn an diesem Donnerstag (27.07.2017) bei den Salzburger Festspielen das Opernprogramm startet, wird auch der griechische Dirigent Teodor Currentzis dabei sein. Mit seinem Ensemble MusicAeterna wird er Mozarts "La clemenza di Tito" aufführen. Der 45-Jährige ist seit 2011 Musikdirektor des Opern- und Ballettheaters im russischen Perm und wird 2018 Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters. Currentzis hat diese Neuinszenierung gemeinsam mit dem erfahrenen US-amerikanischen Theaterregisseur Peter Sellars realisiert. Currentzis gilt als Wirbelwind, als Popstar der Klassik-Szene, als Rebell, der die klassische Musik revolutionieren will. 

Die Festspiele haben in diesem Jahr das Thema "Macht" als zentrales Leitmotiv. Thematisch passt die Mozart-Oper "La clemenza di Tito", die der Komponist 1797 geschrieben hat, ideal. Sie handelt vom römischen Kaiser Titus. Dieser ist mit Sesto befreundet, doch für seine Liebe zu Vitellia, soll er den Herrscher töten. Weil das Attentat misslingt, muss Titus nun über den Tod des Freundes entscheiden - und zeigt Großmut. 

Ferdinand von Schirach
Festredner Ferdinand von SchirachBild: picture-alliance/dpa/K.-H. Schindler

Festredner gegen Volksentscheide

Ebenfalls abgestimmt auf das Thema "Macht" war die Festrede des deutschen Juristen und Bestseller-Autoren Ferdinand von Schirach, der sich mit großem Nachdruck gegen Volksentscheide ausgesprochen hat. "Der Volkszorn ist unberechenbar. Er kann jederzeit aufgestachelt werden", so von Schirach vor Gästen aus Kunst, Politik und Wirtschaft. Vielmehr sollten die bewährten demokratischen Verfahren einer Politik der kleinen, korrigierbaren Schritte unbedingt weitergepflegt werden. Denn niemand sei im Besitz der Wahrheit, auch nicht die Wähler. Volksentscheide seien eine Prämie für Demagogen. "Unser einzig sicherer Halt sind die Verfassungen der freien Länder", sagte von Schirach in der Salzburger Felsenreitschule.

Weitere Neuinszenierungen

Blick vom Salzburger Mönchsberg auf die zentrale Salzburger Alt
Blick auf die Salzburger AlstadtBild: picture alliance/dpa/F.Pritz

Neben "La clemenza di Tito" wird es weitere vier Opernneuinszenierungen geben - von Alban Bergs "Wozzeck", Aribert Reimanns "Lear" und Dmitri Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk".

Die mit größter Spannung erwartete Premiere dürfte am 6. August Giuseppe Verdis "Aida" sein: Sie wird von der iranisch-amerikanischen Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat inszeniert. Die Titelrolle singt die russische Opernsängerin Anna Netrebko, den Taktstock schwingt der italienische Dirigent Riccardo Muti.

Die Salzburger Festspiele sind das weltweit größte Festival mit den Sparten Oper, Schauspiel und Konzert. Sie finden noch bis zum 30. August in der Geburtsstadt Mozarts statt.

kk/rey (dpa, Salzburger Festspiele)