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Abu Sayyaf bekennt sich zu Anschlag

3. September 2016

Nach dem Bombenanschlag in der Heimatstadt des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 14 gestiegen. Muslimische Extremisten reklamieren die Tat für sich.

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Davao - Spurensicherung nach der Explosion (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/L. Daval Jr

Die Bombe war am späten Freitagabend Ortszeit in der Nähe des beliebten Roxas-Nachtmarktes in Davao auf der Insel Mindanao explodiert. Bereits kurz nach der Detonation sagte Regierungssprecher Martin Andanar, möglicherweise steckten Islamisten oder Drogenhändler hinter der Tat. Jetzt bekannte sich die muslimische Terrorgruppe Abu Sayyaf nach lokalen Medienangaben zu dem Attentat. Abu Sayyaf hatte zuletzt neue Anschläge angekündigt, weil das Militär eine neue Offensive gegen die islamistische Rebellengruppe gestartet hat.

Abu Sayyaf war in den 1990er Jahren im muslimischen Süden der überwiegend katholischen Philippinen mit Geld des Terrornetzwerks Al-Kaida gegründet worden. Vorrangig finanziert die Terrorgruppe ihren Kampf mit der Entführung von Ausländern und der Erpressung von Lösegeldern. Inzwischen haben sich die Abu-Sayyaf-Kämpfer von Al-Kaida losgesagt und der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Treue geschworen.

Dieses Jahr enthaupteten Abu-Sayyaf-Kämpfer zwei kanadische Geiseln, nachdem ihre Forderungen zurückgewiesen worden waren. Laut dem Militär hält Abu Sayyaf noch einen Norweger, einen Niederländer und fünf Indonesier als Geiseln.

Kompromissloser Kurs

Der neue Präsident Duterte war mehrere Jahre Bürgermeister von Davao, bevor er im Mai zum Staatschef gewählt wurde. Er übernahm das Präsidentenamt mit dem Versprechen, einen gnadenlosen Feldzug gegen Drogenhändler und andere Straftäter zu führen. Kürzlich hatte Duterte zur Vernichtung von Abu Sayyaf aufgerufen, nachdem die Gruppe 15 Soldaten getötet hatte.

Nach Medienberichten hielt sich der Präsident zum Zeitpunkt der Explosion in Davao auf. Er sei in Sicherheit in einer Polizeiwache, sagte sein Sohn, der Vize-Bürgermeister von Davao, Paolo Duterte, der Nachrichtenagentur Reuters.

Davao ist mit rund zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt im Süden der Philippinen. Sie gehört zur Region Mindanao, wo Islamisten seit Jahrzehnten gegen die Regierung kämpfen. Mehr als 120.000 Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet.

qu/mak (dpa, afp, APE)