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Thailand - Neues Geschirr aus Reisstroh

Christian Uhlig
27. Dezember 2019

Die Erntereste einfach zu verbrennen, das war so üblich in Jaruwan Khammuangs Dorf in Thailand. Doch die Jungunternehmerin begann aus den Abfällen neue Produkt zu machen - zum Beispiel Geschirr.

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DW Global Ideas | Beitrag aus Thailand | Reis-Stroh
Bild: DW/C. Uhlig

Thailand: Wenn Stroh zu Gold wird

Projektziel: Das Startup Fang Thai stellt neue, grüne Produkte aus landwirtschaftlichen Abfällen her. Die Initiative SEED unterstützt solche kleinen Unternehmen dabei, nachhaltige Lösungen zu finden, um Treibhausgase einzusparen und Arbeitsplätze zu schaffen, damit sie als grüne Sozialunternehmen zur wirtschaftlichen Entwicklung ihres Landes beitragen.

Projektumfang: Fang Thai ist einer von sechs Gewinnern der SEED Low Carbon Awards 2019. Sie erhalten finanzielle Unterstützung, profitieren von nationalen und internationalen Werbekampagnen und erhalten Hilfe bei der Entwicklung ihrer Geschäftsmodelle.

Projektfinanzierung: Für den Zeitraum von 2013 bis 2022 werden insgesamt 7.340.437 EUR für die SEED Low Carbon Awards bereitgestellt. Das Reisstroh-Projekt der Fang Thai Factory erhielt 10.000 EUR.

Projektpartner: Der SEED Low Carbon Award wird von derInternationalen Klimaschutzinitiative (IKI)des Bundesumweltministeriums unterstützt. Durchführungsorganisation ist Adelphi Research.

Nach ihrem Studium in Bangkok entschied sich Jaruwan Khammuang in ihr Dorf in der nördlichen Provinz Lampang zurückzukehren. Die Unternehmerin setzt sich dafür ein, dass Reisstroh nach der Ernte nicht verbrannt wird. Dadurch entsteht nicht nur beißender Rauch, sondern auch klimaschädliches CO2.

Bisher ist es auf dem Land üblich, die Pflanzenreste zu verbrennen und dann verrotten zu lassen. Dadurch entsteht klimaschädliches Methan. Jaruwan will die Erntereste nutzen, weil sie diese als wertvolle Ressource sieht. Ihr Startup Fang Thai verarbeitet die Abfälle zu Zellstoff, ganz ohne Zusatz von Chemikalien.

Reispapier und Einweggeschirr, das vollständig biologisch abbaubar ist, entsteht daraus. Zusammen mit der Universität von Chiang Mai hat die Firma eine Beschichtung aus Reisstärke entwickelt, die die Produkte für mehrere Stunden undurchlässig für Flüssigkeiten macht und damit zu einer nachhaltigen Alternative für Kunststoff- und Styroporverpackungen. In der Fabrik der 31-jährigen Unternehmerin finden zudem Reisbauern Arbeit, die sonst nach der Ernte oft arbeitslos wurden.

Ein Beitrag von Christian Uhlig