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Thomas Cichon gesteht Spielmanipulation

Thomas Klein28. Mai 2014

Der ehemalige Fußball-Profi gesteht im Prozess um den Wettskandal von 2009 ein Spiel manipuliert zu haben. Cichon ist der erste Bundesligaprofi, der ein Geständnis ablegt. Er hofft nun auf eine Bewährungsstrafe.

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Thomas Cichon vor Gericht. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger Bundesliga-Profi eine Spielmanipulation gesteht. Vor dem Bochumer Landgericht gestand der frühere Spieler des VfL Osnabrück, Thomas Cichon, in der Zweitliga-Partie am 17. April 2009 seines Klubs gegen den FC Augsburg, "nicht mit vollem Einsatz gespielt zu haben." Sein Schmiergeld belief sich nach eigenen Angaben auf 20.000 Euro.

Cichon ließ seinen Verteidiger eine Erklärung verlesen, in der es hieß: "Ich sollte mich an der Manipulation beteiligen. Ich war dazu bereit. Wir sollten verlieren. Durch die Umstände wollte und konnte ich meine volle Leistungsbereitschaft nicht abrufen." Den ersten Kontakt zur Wettmafia habe es bereits im Winter 2008 gegeben. Damals sei ihm erstmals Geld angeboten worden, um ein Spiel zu verschieben. Dazu sei es aber nicht gekommen.

Geld wurde nicht ausgezahlt

Laut Anklage soll der 37-Jährige noch ein weiteres Spiel verschoben haben. Die Staatsanwaltschaft hatte Cichon ursprünglich auch vorgeworfen, vor der Partie des VfL Osnabrück gegen den 1. FC Nürnberg 5000 Euro Bestechungsgeld angenommen zu haben. "Thomas Cichon hatte sich bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem Abstieg seiner Mannschaft aus der bundesdeutschen zweiten in die dritte Liga abgefunden und wollte diesen Umstand finanziell für sich ausnutzen", heißt es in der Anklageschrift. Das Geld aus den Manipulationen habe er aber nie erhalten, so Cichon. Stattdessen sei die Summe von seinen noch höheren privaten Wettschulden abgezogen worden. In Bochum stehen noch drei ehemalige Regionalligaspieler vor Gericht. Ihr Verfahren wurde von Cichon getrennt und soll am 4. und 5. Juni fortgesetzt werden.

tk/gmf (sid, dpa)