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Thomas Straubhaar: Ölpreis hinterlässt „Bremsspuren beim privaten Konsum“

23. Mai 2008

Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts im Interview der Deutschen Welle · Claudia Kemfert (DIW): „Sorge vor Angebotsengpässen treibt Ölpreis nach oben“

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Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, rechnet aufgrund des hohen Ölpreises in diesem Jahr mit „deutlichen Bremsspuren beim privaten Konsum“. In einem Interview der Deutschen Welle sagte Straubhaar: „Das verfügbare Einkommen für den Konsum anderer Güter wird geringer ausfallen.“ Im Laufe des Jahres werde sich der Ölpreis „wieder in Richtung 100 US-Dollar je Barrel bewegen, ohne dass die Politik handeln muss“, zeigte sich der Wirtschaftswissenschaftler zuversichtlich. Mit Blick auf die bevorstehende Hauptreisezeit sollten sich die Verbraucher auf höhere Flugpreise einstellen. Straubhaar: „Die Airlines werden alles versuchen, die zunehmenden Kosten auf die Tickets umzulegen.“

Für die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, spielt neben der Spekulation an den Rohstoffbörsen „die Sorge vor Angebotsengpässen eine zentrale Rolle bei der aktuellen Preisentwicklung“. Kemfert: „Die Risikoaufschläge sind hoch. Die OPEC-Staaten, die sich überhaupt nicht bewegen, bzw. Iran und Venezuela, die sich auch teilweise danebenbenehmen“, verstärkten die Sorge, „dass künftig nicht genügend Öl angeboten wird“. Sollte der Ölpreis längerfristig auf dem hohen Niveau bleiben und sich zugleich der US-Dollar stabilisieren, rechnet Kemfert mit „ernst zu nehmenden Problemen für die weltweiten Volkswirtschaften“.

23. Mai 2008
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