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Tod und Chaos in Aleppo

31. Dezember 2013

Die syrische Metropole Aleppo kommt nicht zur Ruhe: Nach zwei Wochen Dauerbombardements durch die Assad-Truppen sprechen Ärzte und Helfer von einer "Katastrophe". Am Dienstag wurde von einem neuen Blutbad berichtet.

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Zerstörungen in Aleppo nach Luftangriffen, mehrere Kämpfer (foto: reuters)
Bild: Reuters

Die syrische Luftwaffe habe in der nördlichen Großstadt Aleppo einen Bus beschossen und dabei mindestens zehn Zivilisten getötet. Dies berichteten Aktivisten der oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte im Londoner Exil. Der tragische Vorfall habe sich im Rebellenviertel Tark al-Bab ereignet.

Aleppo befindet sich unter verstärktem Beschuss der Regierungstruppen. Laut der Beobachtungsstelle wurden dabei in den vergangenen beiden Wochen mehr als 500 Menschen umgebracht. Die Armee versuche offenbar vor der geplanten Friedenskonferenz in der Schweiz Boden zu gewinnen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken, meinen Militärexperten und Diplomaten.

Geteilte Stadt

Zuletzt waren immer mehr von Aufständischen kontrollierte Gebiete zurückerobert worden. Mitte Dezember begannen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad mit massiven Luftangriffen auf mehrere Stadtviertel. Dabei sollen die Flugzeuge auch mit Sprengstoff gefüllte Fässer abgeworfen und damit den Tod von Zivilisten billigend in Kauf genommen haben.

Die Viertel des einstigen Handelszentrums Aleppo sind seit Monaten aufgeteilt zwischen Regierung und Rebellen. Zentrale Einrichtungen und große Teile des kulturellen Erbes sind zerstört.

Seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor fast drei Jahren wurden nach jüngsten Angaben der Beobachtungsstelle insgesamt mehr als 130.000 Menschen getötet. Mehr als 46.000 der Opfer seien Zivilisten gewesen.

Norwegische Fregatte (foto: AP/picture alliance)
Musste unverrichteter Dinge umkehren: Norwegische Fregatte "Helge Ingstad"Bild: picture alliance/AP Photo

C-Waffen: Syrien kann Zeitplan nicht einhalten

Die vereinbarte Vernichtung der syrischen Chemiewaffen ist in Verzug geraten. Zwei skandinavische Schiffe, die den Abtransport begleiten sollten, mussten nach Zypern zurückkehren. Man warte auf eine Erlaubnis aus Damaskus, hieß es vom Kommando einer norwegischen Fregatte. Zunächst war auch von logistischen Problemen und schlechter Witterung die Rede gewesen. Der UN-Sicherheitsrat hatte für den Abtransport der Giftgasbestände eine Frist zum 31. Dezember gesetzt.

Die Vereinten Nationen und die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW), die das mehrstufige Programm überwacht, forderten die syrische Regierung auf, ihre "Anstrengungen" zur Einhaltung der Verpflichtungen zu "verstärken". Auch die USA sahen Assad in der Verantwortung.

Gemäß einer vom UN-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution müssen die Chemiewaffen bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein.

SC/gmf (afp, rtr, dpa)