Tod und Verwüstung durch Hurrikan "Otto"
26. November 2016Mit der Kraft eines Hurrikans war "Otto" am Donnerstag an der Karibikküste im Süden Nicaraguas und im Norden Costa Ricas auf Land getroffen. Die schwerwiegendsten Folgen hinterlässt er in Costa Rica. In der Ortschaft Upala in der Grenzregion zu Nicaragua kamen fünf Menschen ums Leben, vier weitere Menschen starben im benachbarten Bagaces, wie Costa Ricas Präsident Luis Guillermo Solís mitteilte. Der Sturm habe binnen weniger Stunden so viel Niederschlag gebracht, wie in der Gegend sonst in einem Monat fällt, sagte der Präsident.
Dreitägige Staatstrauer in Costa Rica
Videos zeigten Straßen, die von Schlamm bedeckt sind, Häuser ohne Dächer, Trümmerfelder und überschwemmte Flächen. Nach Angaben des Roten Kreuzes werden noch immer mindestens 25 Menschen vermisst. Solís ordnete eine dreitägige Staatstrauer an, die Montag beginnen soll.
Die Regierung hatte wegen des Sturms 4000 Menschen in den betroffenen Regionen in Sicherheit bringen lassen. Nach Behördenangaben beliefen sich allein die durch den Hurrikan angerichteten Straßenschäden auf umgerechnet 7,6 Millionen Euro. In Nicaragua starb eine Frau an einem Herzinfarkt. Im benachbarten Panama waren zuvor drei Menschen in den Unwettern umgekommen, unter ihnen ein Kind.
Ungewöhnliche Zeit für Wirbelstürme
Nach seinem Auftreffen auf Land hatte der Hurrikan schnell an Kraft verloren. Am Freitag gab das Hurrikan-Zentrum in Miami Entwarnung für die Region und stufte "Otto" zu einem Tropensturm herunter. Inzwischen zog "Otto" auf das offene Meer hinaus. Der Wirbelsturm war kurz vor Ende der Hurrikan-Saison im Atlantik entstanden. Wirbelstürme entstehen in der Karibik im November recht selten, weil sich das Wasser in der Region wieder abkühlt. Voraussetzung für die Entstehung eines tropischen Wirbelsturms sind hohe Temperaturen des Wasser an der Meeresoberfläche.
cw/sti (dpa, afp)