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Topspiel ohne viele Topstars

Calle Kops (sid/dpa)21. November 2013

Vor dem Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga ist auch das Verletzungspech in München und Dortmund "spitze". Den Bayern fehlen Schweinsteiger und Ribéry, der BVB muss auf seine gesamte Abwehrformation verzichten.

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Münchens Mario Mandzukic (r.) und Dortmunds Kevin Großkreutz (l.) im Kopfballduell (Foto: Jonas Güttler/dpa)
Der Dortmunder Kevin Großkreutz (l.) im Kopfballduell mit Münchens Mario MandzukicBild: picture-alliance/dpa

Die Länderspielpause ist vorbei, endlich gibt es wieder Bundesliga-Fußball: Doch diesmal mit einem bitteren Beigeschmack, vor allem für Bayern München und Borussia Dortmund. Beide treffen an diesem 13. Spieltag im Gipfeltreffen in Dortmund aufeinander, doch nun zeigt sich das ganze Ausmaß der Verletzungsmisere aus den Nationalspielen.

Die Münchner müssen neben einem Quartett um Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger am Samstag (23.11.2013, 18.30 Uhr MEZ) auch auf Franck Ribéry verzichten. Der Mitfavorit auf den Weltfußballer-Titel brach sich im WM-Playoff-Spiel der französischen Fußball-Nationalelf gegen die Ukraine eine Rippe an und muss zuschauen. "Das ist natürlich bitter, ich wäre so gerne mit dabei gewesen. Aber ich bin sicher, unsere Mannschaft packt das dieses Mal auch ohne mich", kommentierte Ribéry den bitteren Rückschlag.

BVB-Coach Jürgen Klopp fehlt allerdings sogar fast seine komplette erste Abwehrgarnitur: Nach Neven Subotic (Kreuzband-OP) verletzten sich beim Länderspiel gegen England auch die beiden deutschen Nationalspieler Mats Hummels (Bänderriss an der Ferse) und Marcel Schmelzer (Muskelfaserriss). "War ein blöder Abend!", klagte ein grimmiger Klopp und erzählte halb im Scherz: "80 Prozent meiner grauen Haare habe ich mir in dieser Woche abgeholt." Neben dem Trio kann er auch weiter nicht auf den langzeitverletzten Lukasz Piszczek zurückgreifen, für den ein Einsatz noch zu früh käme. "Das ist einfach nicht fantastisch. Aber wir haben uns an den Gedanken gewöhnt, dass wir umbauen müssen", befand der Coach. In seiner Not verpflichtete der BVB in Manuel Friedrich sogar einen vertragslosen Abwehrspieler.

Bayern besser besetzt

Münchens Franck Ribéry (l.) und Dortmunds Lukasz Piszczek im Zweikampf (Foto: Friso Gentsch/dpa)
Beide fehlen: Franck Ribéry (l.) und Lukasz PiszczekBild: picture-alliance/dpa

Ein "außergewöhnliches Spiel" seiner übriggeblieben Elf sei jetzt nötig, um den Bayern etwas abzuringen, machte Klopp deutlich. Aus einem Grund: "Die Bayern haben nicht weniger Verletzte, die können es nur besser auffangen." Das sieht FCB-Profi Thomas Müller ähnlich: "Kurzfristig hat es die Dortmunder sicherlich noch härter erwischt. Bei uns fällt das nicht so auf: Wenn es Verletzte gibt, haben wir trotzdem Spieler, die die anderen adäquat ersetzen können."

Neben Ribéry und Schweinsteiger fehlen beim Triple-Sieger auch Xherdan Shaqiri (Aufbautraining), Claudio Pizarro (Muskelbündelriss) und der weiter am Knie verletzte Nationalverteidiger Holger Badstuber - allesamt potenzielle Kandidaten für die Startelf. "In so einem Spiel sind die Verletzten nicht entscheidend. Am Ende stehen 22 sehr gute Spieler auf dem Platz", äußerte der wiedergenesene Arjen Robben. Die Dortmunder verfügen nicht über eine so prominent besetzte Bank wie der große Rivale aus München. Klopps Alternativen sind unter anderem Friedrich (ohne jede Spielpraxis) und Youngster-Nobody Erik Durm.

Mit einem Sieg könnte der Spitzenreiter seinen Vorsprung auf den BVB auf sieben Punkte ausbauen und vielleicht schon so etwas wie eine kleine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf erzielen. "Aber es wird auch nur ein Fußballspiel sein. Und danach geht das Leben weiter", meinte Mittelfeldprofi Müller. Bayern-Kapitän Philipp Lahm sieht die Partie als große Chance, "auf Angst vor Langeweile können und wollen wir keine Rücksicht nehmen".

Leverkusen lauert

Heung-Min Son jubelt mit seinen Leverkusener Mannschaftskameraden (Foto: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images)
Wird gefeiert: Leverkusens Stürmer Heung-Min Son (l.)Bild: Getty Images

Hinter dem Top-Duo rangiert Bayer Leverkusen in der Tabelle, punktgleich mit dem Zweiten aus Dortmund, auf Platz drei. Bei einem Sieg der Bayern könnte die Werkself Platz zwei übernehmen, wenn sie bei Hertha BSC mindestens ein Unentschieden erreicht. Doch das wird schwer, denn Bayer 04 hat keins der letzten sieben Duelle mit den Berlinern gewonnen.

Der 1. FC Nürnberg steht gegen den VfL Wolfsburg unter Druck: Der in dieser Saison noch sieglose "Club" holte in den drei Spielen mit Trainer Gertjan Verbeek insgesamt nur einen Punkt und ist Schlusslicht der Liga. Die "Wölfe" reisen mit dem Ex-Nürnberger Dieter Hecking an, der mit 102 Partien bei den Franken auf Rang zwei der Trainer-Rangliste steht und erst im vergangenen Winter die Vereine gewechselt hatte.

Frankfurt braucht den Dreier

Die Frankfurter Carlos Zambrano (l.) und Sebastian Jung stehen enttäuscht auf dem Platz (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa)
Frankfurter Enttäuschung: Zambrano (l.) und JungBild: picture-alliance/dpa

Eintracht Frankfurt empfängt Schalke 04 und ist dabei fast schon zum Siegen verdammt. Die Gastgeber verloren die letzten vier Pflichtspiele und sind in der Liga seit sieben Runden sieglos. Doch die Schalker werden es der Eintracht nicht leicht machen: Der Tabellen-Sechste will unbedingt in die Champions League und braucht von daher auch jeden Punkt.

Das Spiel Augsburg gegen Hoffenheim ist das Duell des Tabellen-13. gegen den Zwölften. Beide haben 13 Zähler auf dem Konto und könnten sich mit einem Sieg jeweils etwas vom Gegner absetzen.

Das Kellerduell Eintracht Braunschweig gegen den SC Freiburg ist ein typisches Sechs-Punkte-Spiel: Der 17.empfängt den 16., beide konnten bisher jeweils erst acht Punkte verbuchen. Ein Sieg zählt doppelt: Mit dem Dreier hält man auch den direkten Konkurrenten auf Abstand.

Abgeschlossen wird der Spieltag am Sonntag (24.11.2013) wie üblich mit zwei Begegnungen: Zunächst empfängt der Hamburger SV im Nordderby Hannover 96 (15.30 Uhr MEZ), anschließend erwartet Werder Bremen den FSV Mainz 05 (17.30 Uhr MEZ).