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Anschlag auf Gefangenentransport

24. Juli 2014

Schwerer Anschlag im Irak: Bei einem Angriff auf einen Gefangenentransport nördlich von Bagdad wurden mindestens 60 Menschen getötet.

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Der zerfetzte Bus nach dem Anschlag (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Selbstmordattentäter und Bewaffnete überfielen einen Bus, in dem Häftlinge eines Gefängnisses nördlich von Bagdad saßen, teilte die Polizei mit. Nachdem der Bus zunächst von Bomben am Straßenrand getroffen worden war, kam es zu heftigen Gefechten zwischen den Angreifern und Sicherheitskräften. Nach Angaben des Justizministeriums in Bagdad und örtlichen Medien wurden 51 Gefangene und neun Polizisten getötet. Der Bus war auf dem Weg von einem Militärstützpunkt in Tadschi in die Hauptstadt Bagdad. Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst unklar.

Anschlag kurz vor Besuch von Ban Ki-Moon

Die Attacke ereignete sich wenige Stunden vor dem Besuch von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der im Laufe des Tages mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zu Gesprächen zusammentreffen wird. Erst am Mittwoch waren bei einem Anschlag im Norden Bagdads mindestens 21 Menschen getötet worden.

Im Laufe des Tages soll in dem krisengebeutelten Land das Parlament zur Wahl eines neuen Präsidenten zusammenkommen. Favorit ist der Parlamentsabgeordnete der Patriotischen Union Kurdistan (PUK), Fuad Massum. Der Irak steckt seit der Parlamentswahl Ende Mai in einem Machtvakuum, das die Terrormiliz Islamischer Staat für ihren Vormarsch auf Bagdad nutze.

Fast 6000 Zivilisten seit Jahresbeginn getötet

Nach irakischem Recht muss der Parlamentspräsident Sunnit, der Präsident Kurde und der Ministerpräsident Schiit sein. Vor allem die Wahl des Regierungschefs dürfte sich aber noch in die Länge ziehen, da der umstrittene Premier Nuri al-Maliki auf eine weitere Amtszeit besteht. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Irak seit Jahresbeginn rund 5600 Zivilisten getötet worden.

cr/re (afp, rtr, dpa)