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Politik

Tote bei Generalstreik in Venezuela

21. Juli 2017

Zerreißprobe in Venezuela: Im Kampf gegen eine drohende Diktatur verschärft die Opposition in einem der ölreichsten Länder der Erde die Gangart. Mindestens zwei Menschen wurden bei einer Demonstration getötet.

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Venezuela Generalstreik
Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Wire/J. C. Hernandez

Leere Straßen, Blockaden, keine Busse, verwaiste Metro-Stationen: Mit einem Generalstreik hat die Opposition in Venezuela den Druck auf Präsident Nicolás Maduro erhöht. Ihr Ziel: die geplante Verfassungsreform zu verhindern. Bei Auseinandersetzungen am Rande einer Demonstration in der Hauptstadt Caracas wurden zwei Menschen getötet, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Drei weitere seien verletzt worden. Bei den Protesten im Stadtviertel Los Teques sei Gewalt ausgebrochen. Es werde nun ermittelt. Insgesamt kamen seit Ausbruch der gewaltsamen Proteste gegen Präsident Maduro im April fast 100 Menschen ums Leben, rund 4500 wurden festgenommen..

Eine der schlimmsten Krisen der Geschichte

Um 6.00 Uhr Ortszeit begann der landesweite Generalstreik. Initiiert wurde der auf 24 Stunden angesetzte Ausstand von einer Koalition aus rund 20 Oppositionsparteien. Die Demonstranten wollen eine am 30. Juli geplante Wahl zu einer verfassunggebenden Versammlung verhindern. Die Opposition wirft Maduro vor, das Gremium mit eigenen Anhängern besetzen zu wollen, um sich "diktatorische Vollmachten" zu sichern.

Am Sonntag hatten in einer Volksbefragung 7,1 Millionen Wähler gegen Maduros Verfassungsreform gestimmt. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt durchlebt eine der schlimmsten Krisen seiner Geschichte. Die Proteste hatten sich an der zeitweisen Entmachtung des Parlaments entzündet, in dem die Opposition die Mehrheit hat. 

Angst vor Bürgerkrieg

Der Kritik an der geplanten Verfassungsreform schloss sich auch der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, an. Er warnte vor einem Bürgerkrieg. "Wir haben große Angst, dass sich der Schrecken in ein Blutbad entwickelt". Die USA drohen mit harten Sanktionen, sollte die Wahl stattfinden. Die Opposition hat bereits erklärt, diese boykottieren zu wollen.

cr/mak (dpa, afp, rtr)