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Tote bei Oppositionellen-Festnahme

28. Dezember 2013

Bei der Festnahme eines sunnitischen Oppositionsführers im Westirak gab es mindestens sechs Tote und 18 Verletzte. Für die Familie des Politikers bedeutete der Zwischenfall möglicherweise einen doppelten Verlust.

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Ahmed Al-Alwani von der Irakischen Oppositionspartei, Iraqiya
Bild: DW/Karlos Zurutuza

Aus der geplanten Festnahme von Ahmed al-Alwani (Artikelbild) entwickelte sich ein zweistündiges Feuergefecht: Als Soldaten und Spezialeinheiten der Polizei den sunnitischen Parlamentarier in seinem Haus in der westirakischen Stadt Ramadi verhaften wollten, leisteten seine Leibwächter erbitterten Widerstand.

Protest gegen Unterdrückung

Über die Identität der Toten gibt es unterschiedliche Informationen. Offiziellen Angaben zufolge starben drei Bodyguards sowie eine Schwester und ein Bruder al-Alwanis. Andere Quellen berichten vom Tod des Bruders sowie von fünf toten Leibwächtern.

Al-Alwani gilt als einflussreiche Figur in der sunnitischen Protestbewegung gegen die Regierung des schiitischen Premierministers Nuri al-Maliki. Der Oberbefehlshaber der irakischen Streitkräfte, Generalleutnant Ali Ghaidan, erklärte im Staatsfernsehen, man habe Ahmed al-Alwani gut behandelt. "Wir sagten ihm, dass wir einen Haftbefehl hätten, dann nahmen wir ihn fest", so der Kommandeur.

Zentrum des Widerstands

Die Region Anbar im Westen des Landes mit der Provinzhauptstadt Ramadi gilt als Hochburg der Regierungskritiker. Dort haben in den vergangenen Monaten Tausende Demonstranten gegen die, wie sie es empfinden, Marginalisierung durch die schiitische Regierung von Premierminister al-Maliki protestiert.

Irak Ramadi Anti-Regierungs Demo
Die Provinzhauptstadt Ramadi ist die Hochburg der irakischen RegierungskritikerBild: Reuters

Teile der Provinz werden von Milizen kontrolliert, die dem Terrornetzwerk al-Kaida nahestehen. Sie sollen auch für ein Feuergefecht nahe der irakisch-syrischen Grenze verantwortlich sein, bei dem in der vergangenen Woche 24 Regierungssoldaten getötet wurden.

Den gewählten Parlamentariern aus der Region wird häufig von Regierungsseite ein enges Verhältnis zu diesen Gruppen vorgeworfen. So soll auch der jetzt getötete Ali al-Alwani an dem Zwischenfall in der vorigen Woche beteiligt gewesen sein.

mak/ml (afp, rtr, dpa)