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Selbstmordanschlag in Afghanistan

17. Januar 2016

In Haus eines Politikers in Dschalalabad fand gerade eine Stammesversammlung statt, als sich der Täter vor dem Gebäude in die Luft sprengte. Mindestens 13 Menschen wurden getötet.

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Afghanische Sicherheitskräfte am Anschlagsort in Dschalalabad (Foto: Reuters/Parwiz)
Bild: Reuters/Parwiz

Nach Agenturberichten sollte bei der Versammlung die Rückkehr eines jungen Mannes aus der Gefangenschaft der radikal-islamischen Taliban gefeiert werden. Der Mann ist unter den Toten, wie ein Sprecher der Provinzregierung mitteilte. Mindestens 14 Menschen wurden verletzt. Die Zahl der Opfer könnte sich aufgrund der Vielzahl der Anwesenden noch erhöhen.

Der Politiker, Obaiduallah Schinwari, blieb unverletzt. Er sitzt im Rat der Provinz Nangarhar. Mitglieder seiner Familie sind in der regionalen und nationalen Politik tätig. Unter den Verletzten ist nach offiziellen Angabem auch Schinwaris Vater Malik Osman, der als prominenter Stammesältester ein scharfer Kritiker der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist.

Gespräche über Friedensprozess mit Taliban

Die Provinzhauptstadt Dschalalabad liegt an der Verbindungsstraße von der afghanischen Hauptstadt Kabul nach Pakistan. Die Stadt wird immer wieder von Anschlägen erschüttert.

Zuletzt wurden im Zuge der Bemühungen um die Wiederbelebung des Friedensprozesses zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban mehrere Anschläge verübt.

Die Gespräche über einen Friedensfahrplan mit Vertretern Afghanistans, Pakistans, der USA und Chinas sollen an diesem Montag fortgesetzt werden. Die Taliban haben an dem Dialog bisher nicht teilgenommen. Ziel ist es aber, sie mit einzubeziehen.

Tatort bei pakistanischem Konsulat

Erst am vergangenen Mittwoch waren bei einem Anschlag nahe dem pakistanischen Konsulat in Dschalalabad sieben afghanische Sicherheitskräfte getötet worden. Die Terrormiliz IS bekannte sich zu der Tat.

Der neue Anschlag ereignete sich in der Nähe des Konsulats. Die Verantwortung dafür hat bislang niemand übernommen. Ein Taliban-Sprecher teilte auf Twitter mit, die Radikalislamisten hätten nichts mit der Tat zu tun.

gri/kle (rtr, afp, ap, dpa)