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PolitikUkraine

Tote nach russischen Drohnenangriffen im Süden der Ukraine

11. November 2024

Jede Nacht greifen russische Drohnen Ziele in der Ukraine an. Diesmal traf es die Städte Mykolajiw und Saporischschja. Bundeskanzler Scholz und der designierte US-Präsident Trump berieten am Telefon über die Lage.

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Feuerwehrleute bei Löscharbeiten in verqualmten Trümmern eines Gebäudes
Nach dem russischen Luftangriff auf Mykolajiw versuchen Feuerwehrleute den Brand zu löschenBild: State Emergency Service of Ukraine in Mykolaiv region/Handout/REUTERS

Infolge eines russischen Drohnenangriffs sind in der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw in der Nacht zu Montag mindestens fünf Menschen getötet worden. Eine weitere Frau wurde verletzt, wie Gouverneur Witalij Kim bei Telegram mitteilte. Brände in zwei Häusern seien gelöscht worden. Mehrere Wohngebäude wurden demnach beschädigt. Im Gebiet Mykolajiw seien fünf russische Drohnen abgeschossen worden.

In der Großstadt Saporischschja im Südosten des Landes wurde zudem ein Mensch bei russischen Bombenangriffen getötet. Weitere 21 wurden verletzt, wie Gouverneur Iwan Fedorow bei Telegram mitteilte. Insgesamt seien mindestens drei Gleitbomben im Stadtgebiet eingeschlagen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion.

Scholz und Trump beraten über die Lage

Unterdessen hat der designierte US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über eine "Rückkehr des Friedens" in Europa gesprochen. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte, seien Trump und Scholz sich "einig" gewesen, darauf hinzuarbeiten. Bundeskanzler Scholz habe mit Trump die Bereitschaft zur weiteren Unterstützung der Ukraine unterstrichen, erklärte der Regierungssprecher weiter.

Donald Trump und Olaf Scholz nebeneinander | Archivbild 2017
Der designierte US-Präsident Trump (l.) und Kanzler Scholz berieten in einem Telefonat über den Krieg in der Ukraine (Archivbild)Bild: -/ dts-Agentur/picture alliance

In der ARD kündigte Scholz außerdem ein baldiges Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an. Dieses solle "demnächst" stattfinden, sagte er, ohne ein Datum zu nennen. Er wolle dafür die "richtige Zeit" abwarten und sich davor mit den Verbündeten besprechen.

Dementi aus dem Kreml

Trump soll laut "Washington Post" in einem Gespräch mit Putin an die nennenswerte US-Militärpräsenz in Europa erinnert haben. Demnach hätten beide Politiker ihr Interesse an weiteren Gesprächen geäußert, um eine baldige "Beilegung des Ukraine-Kriegs" zu erörtern. Zudem sei die Frage des künftigen territorialen Zuschnitts der Ukraine kurz angesprochen worden. 

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies den Bericht der "Washington Post" jedoch zurück, Putin und Trump hätten am vergangenen Donnerstag nach der US-Wahl telefoniert. "Es gab kein Gespräch", sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Kriegsende in 24 Stunden?

Im Wahlkampf hatte Trump versichert, dass er den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden könne, womöglich noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar. Er legte allerdings nie dar, wie er das bewerkstelligen will. Zugleich wandte sich Trump entschieden gegen die anhaltende Unterstützung der Ukraine mit Milliardensummen aus den USA.

Die von Trump in Aussicht gestellte schnelle Lösung könnte bedeuten, dass die Ukraine einen Teil ihrer Gebiete an Russland abtreten müsste. Moskau nennt die Abtretung großer Gebiete der Ukraine an Russland als Vorbedingung für Friedensverhandlungen, die Regierung in Kyjiw hat dies entschieden zurückgewiesen.

haz/sti (rtr, afp, dpa)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Schreibweise der ukrainischen Hauptstadt umgestellt auf „Kyjiw“ (statt, wie bisher, „Kiew“). Damit transkribieren wir den Namen korrekt aus der ukrainischen Sprache – so, wie wir auch bei allen anderen ukrainischen Ortsnamen verfahren.