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Tote nach Selbstmordanschlägen im Jemen

27. Juni 2016

Bei mehreren Selbstmordanschlägen auf Soldaten im Süden des Jemen sind mindestens 35 Menschen getötet worden. Die Hafenstadt Mukalla gilt als ehemalige Hochburg des Al-Kaida-Netzwerks.

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Jemen Soldaten in Mukalla (Foto: picture-alliance/dpa/Y. Arhab)
Bereits vor Monaten waren die Sicherheitsmaßnahmen in Mukalla verschärft worden (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Y. Arhab

Jemens südliche Hafenstadt Mukalla wurde von drei Explosionen erschüttert. Nach Angaben von Sicherheitskräften und Medizinern sprengten sich zunächst zeitgleich an drei Kontrollpunkten Angreifer in die Luft. Auch ein mit Sprengstoff beladener LKW explodierte. Viele Menschen wurden schwer verletzt, als es wenig später ein viertes Attentat am Eingang eines Militärcamps gab. Insgesamt seien 33 Soldaten sowie eine Frau und ein Kind getötet worden, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Die Angreifer schlugen zu, als die Soldaten am Abend das Fastenbrechen begingen. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich auf ihrer Online-Nachrichtenseite zu den Anschlägen.

Terrorzelle im Untergrund

Die jemenitischen Regierungstruppen hatten die ein Jahr lang von Al-Kaida-Kämpfern kontrollierte Hafenstadt Ende April zurückerobert. Die Armee vertrieb die Islamisten mit Unterstützung der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition. Doch noch immer halten sich Anhänger des IS und von Al-Kaida im Untergrund versteckt, sagte ein Militärsprecher. Demnach haben Sicherheitskräfte seit der Befreiung Mukallas hunderte Al-Kaida-Anhänger bei Razzien inhaftiert, Anschläge vereitelt und etwa 20 explosionsbereite LKW sichergestellt.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz hatte im März 2015 in den Konflikt im Jemen eingegriffen, um die schiitische Huthi-Miliz und ihre Verbündeten in der Armee zu bekämpfen. Die vom Iran unterstützten Rebellen hatten im September 2014 die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht nach Saudi-Arabien gezwungen. Die Islamistengruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel machte sich den Konflikt zunutze, um ihre Macht im Südjemen auszuweiten.

UN-Generalsekretär Ban drängt auf Gespräche

Die anhaltende Gewalt hat eine humanitäre Katastrophe im Land ausgelöst. Laut UN brauchen mehr als 13 Millionen Menschen humanitäre Nothilfe. Die verfeindeten Parteien verhandeln seit April in Kuwait unter UN-Vermittlung über einen Frieden für das Bürgerkriegsland. Bislang haben die Gespräche jedoch kaum Fortschritte gebracht. Stattdessen kommt es in dem verarmten Land trotz eines Waffenstillstandes immer wieder zu Kämpfen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kündigte bei einem Besuch in dem Emirat an, Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen bringen zu wollen.

pab/uh (AFP, rtr)