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Tour de France: Greipel tief enttäuscht

Calle Kops sid
9. Juli 2019

Nach der ersten Sprintetappe der Tour de France zeigt sich Andre Greipel bedient. Der Radprofi muss erkennen, dass es für ihn im Moment einfach nicht reicht. Was folgt, ist harsche Kritik an seinem Team.

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Radprofi Andre Greipel im Porträt (Foto: picture-alliance/dpa/Roth/Augenklick)
Bild: picture-alliance/dpa/Roth/Augenklick

Andre Greipel schob Frust. Auf dem vierten Teilstück der Tour de France war der 36-jährige wieder nur eine Randfigur. Nach der Sprintetappe kritisierte er sein Team Arkea-Samsic heftig und polterte: "Ohne starke Mannschaft ist es schwer." Der vollkommen ernüchterte Rostocker fühlte sich auf der Strecke von Reims nach Nancy regelrecht alleingelassen. Denn auf schmerzliche Weise wurde dem elfmaligen Etappensieger vor Augen geführt, dass er im Konzert der Großen momentan keine Rolle mehr spielt.

"Es war chaotisch, jeder hat die Ellenbogen ausgefahren. Ich freue mich über alles Positive bei dieser Tour, aber heute habe ich leider keine Lücke gefunden", sagte der Routinier. Beim ersten echten Sprint royal hatte er den Triumph des Italieners Elia Viviani nach 213,5 Kilometern in Nancy als Zwölfter nur von hinten erlebt. Auch zum Auftakt der 106. Frankreichrundfahrt am Samstag in Brüssel war Greipel als 18. bereits klar an einem Spitzenresultat vorbeigefahren.

Nicht nur die Unterlegenheit seines französischen Teams Arkea-Samsic war dafür ein Grund. Greipel machte sich auch aufgrund seiner holprigen Vorbereitung und häufiger Klippen in der Streckenführung kaum Hoffnung auf Verbesserung. "Sagan kann berghoch fahren, Viviani kann berghoch fahren, viele gute Sprinter können berghoch fahren - außer ich", sagte er geknickt.

Zieleinfahrt auf der 4. Etappe der Tour de France (Foto: picture-alliance/dpa/Roth/Augenklick)
Zielsprint in Nancy: Etappensieger Elia Viviani (r.) vor Alexander Kristoff (M.) - Andre Greipel ganz links ohne ChanceBild: picture-alliance/dpa/Roth/Augenklick

Viviani holt den Tagessieg

Zwar streckte sich diesmal auch Peter Sagan vergeblich, doch der Slowake aus der deutschen Mannschaft Bora-hansgrohe behielt mit Rang vier zumindest das Grüne Trikot. Die Ovationen gehörten in Nancy aber Viviani, der in einer Jubeltraube seiner Kollegen des Teams Deceuninck-Quick Step verschwand. Mit einem unwiderstehlichen Antritt ließ der 30-Jährige seine Konkurrenten stehen und feierte am Ufer der Meurthe den ersten Tour-Etappensieg seiner Laufbahn.

Viviani setzte sich in dem aufregenden Hochgeschwindigkeitsfinale knapp vor dem Norweger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) sowie dem Australier Caleb Ewan (Lotto-Soudal) durch und bescherte seiner Mannschaft nach dem Tageserfolg von Julian Alaphilippe in Epernay den zweiten Sieg in Folge. Der von seinen Landsleuten umjubelte Franzose Alaphilippe behauptete das Gelbe Trikot und trägt es am Mittwoch in Richtung Vogesen. Einziger deutscher Etappensieger in Nancy bleibt Rolf Gölz (1988).