Alaphilippe nicht mehr im Gelben Trikot
2. September 2020Für den Paukenschlag des Tages sorgte die Jury der Tour de France. Sie brummte dem Franzosen Julian Alaphilippe 20 Sekunden Zeitstrafe auf. Damit war er das Gelbe Trikot los. Alaphilippe, der am Sonntag mit seinem umjubelten Sieg in Nizza die Gesamtführung übernommen hatte, kam zwar zeitgleich mit dem Tagessieger Wout van Aert ins Ziel, wurde aber bestraft, weil er 17 Kilometer vor dem Ziel noch Verpflegung entgegengenommen hatte. Dies ist nur bis 20 Kilometer vor Etappenende erlaubt.
Van Aert gewinnt den Massenspurt
Zuvor war das Rennen auf dem fünften Teilstück eher unspektakulär verlaufen. Kein Radprofi war ausgerissen - wie sonst eigentlich bei Flachetappen der Tour de France üblich. Einen Tag nach dem Erfolg des Slowenen Primoz Roglic bei der ersten Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt fuhr das Peloton rund 180 Kilometer lang geschlossen Richtung Ziel in Privas, dem Tor zum Naturpark um den Fluss Ardèche.
Erst auf den letzten Kilometern, als die Teams ihre Sprintspezialisten in Position brachten, wurde das Rennen schnell. Mit rund 70 Stundenkilometern sprinteten die Schnellsten schließlich dem Zielstrich entgegen.
Am Ende ballte der Belgier Wout van Aert die Faust. Der 25-Jährige gewann den Massenspurt vor dem Niederländer Cees Bol. Bei seinem Tour-Debüt 2019 hatte van Aert die zehnte Etappe für sich entschieden. Auf Platz drei landete der Ire Sam Bennett, der damit ins Grüne Trikot des besten Sprinters der Tour schlüpfte.
Jetzt Yates in Gelb
Durch die Zeitstrafe für Alaphilippe ist nun der Brite Adam Yates neuer Spitzenreiter des Gesamtklassements, mit drei Sekunden Vorsprung auf Roglic. Alaphilippe fiel auf Platz 16 zurück. "Niemand will ein Gelbes Trikot so erhalten", sagte Yates: "Irgendein Offizieller hat mich angehalten und mir gesagt, dass ich auf das Podium muss. Ich hatte keine Ahnung, was los war."
Am Donnerstag steht die hügelige sechste Etappe an, von Le Teil über 191 Kilometer hinauf auf den 1567 Meter hohen Mont Aigoual in den Cevennen.