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Trauer um Peter Lindbergh

4. September 2019

Er hatte die Schönsten und Berühmtesten vor seiner Kamera, ohne ihn hätte es keine "Supermodels" gegeben. Selbst unter den besten Fotografen der Welt war Peter Lindbergh eine Klasse für sich.

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Peter Lindbergh
Bild: Getty Images/C. Bilan

Der international bekannte deutsche Mode- und Starfotograf Peter Lindbergh ist tot. Er starb mit 74 Jahren in Frankreich. Berühmt sind seine Bilder der Models Naomi Campbell, Linda Evangelista, Tatjana Patitz, Christy Turlington und Cindy Crawford. Lindbergh arbeitete für berühmte Modeschöpfer wie Jean-Paul Gaultier und Giorgio Armani sowie für internationale Magazine wie "Vogue" und "Vanity Fair" sowie den deutschen "Stern". Er prägte die Modefotografie vor allem mit seinen markanten Schwarzweißbildern. Das Museum Kunsthal im niederländischen Rotterdam widmete Lindbergh 2016 eine große Retrospektive unter dem Titel "A Different History of Fashion" (Eine andere Geschichte der Mode). Im Jahr 2017 waren die Bilder auch in München zu sehen.

White Shirts
Eines seiner bekanntesten Bilder: "White Shirts" mit Estelle Léfebure, Karen Alexander, Rachel Williams, Linda Evangelista, Tatjana Patitz & Christy Turlington (1988)Bild: Peter Lindbergh

Lindbergh gilt als "Vater" von Supermodels wie Claudia Schiffer, Naomi Campbell und Kate Moss. Fotografiegeschichte schrieb er mit einem Bild von sechs späteren Supermodels in weißen Hemden, das 1988 in der "Vogue" erschien. "Ich kann mir nicht vorstellen, ein Foto zu machen, ohne eine Geschichte zu erzählen", lautete seine Devise. Im Zentrum seines Arbeitens stand stets der Mensch als Individuum wie als Teil der Gesellschaft. "Natürlich" und "echt" wollte er die Frauen, aber auch die Männer darstellen. "Wenn man Courage hat, man selbst zu sein, dann ist man schön." Deshalb hielt er auch nichts von der Bildbearbeitungssoftware Photoshop. Damit werde jeder Mensch letztlich "auf Null" reduziert.

Er wurde 1944 unter dem Namen Peter Brodbeck im damals deutsch besetzten Wartheland (heute Polen) geboren. Seine Familie wurde nach Deutschland vertrieben und ließ sich in Duisburg nieder. Nach einer Lehre als Schaufensterdekorateur und einem Malerei- und Designstudium in Krefeld arbeitete er zunächst als Werbefotograf. Seinen Durchbruch hatte Lindbergh dann 1978 mit einer Modefoto-Strecke für den "Stern". Später arbeitete er mit allen namhaften Designern zusammen.

rb/sti (afp, dpa)

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