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Monsanto-Übernahme gibt Bayer Schub

5. September 2018

Der Kauf des US-Saatgutriesen poliert die Bilanz des Leverkusener Konzerns auf. Doch sorgt er auch für Probleme: In den USA muss sich Bayer gegen immer mehr Klagen wegen möglicher Erkrankungen durch Glyphosat wehren.

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Bild: picture-alliance/Geisler/C. Hardt

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer muss sich nach der Übernahme von Monsanto in den USA mit rund 8700 Klagen wegen möglicher Erkrankungen durch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auseinandersetzen. "Mit weiteren Klagen ist zu rechnen", teilte das Leverkusener Unternehmen in seinem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht fest. Der Konzern kündigte an, er werde sich "in all diesen Verfahren entschieden zur Wehr setzen". 

Bayer verwies auf mehr als 800 wissenschaftliche Studien, die betätigt hätten, dass Glyphosat nicht krebserregend sei. Der Konzern sei deshalb überzeugt, gute Argumente zu seiner Verteidigung zu haben. Im August hatte ein Geschworenengericht in San Francisco einem unheilbar an Krebs erkrankten Mann Schadenersatz in Höhe von 289 Millionen Dollar (249 Millionen Euro) zugesprochen. Bayer hält das Urteil jedoch für falsch und hat bereits Widerspruch dagegen angekündigt.

Mehr dazu: Bayer-Tochter Monsanto muss Schmerzensgeld zahlen

Wachstumsschub erwartet

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern durch die Anfang Juni abgeschlossene Übernahme von Monsanto eine kräftigen Wachstumsschub. Dank eines Monsanto-Beitrages von mehr als 5 Milliarden Euro wird 2018 nun ein Umsatz von mehr als 39 Milliarden Euro erwartet nach weniger als 35 Milliarden Euro bisher, wie der Dax-Konzern mitteilte.

Dabei ist bereits berücksichtigt, dass Bayer im Zuge des Monsanto-Deals auf Druck der Wettbewerbshüter Geschäftsteile mit einem Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro an den Rivalen BASF abgeben muss. Beim um Sondereinflüsse bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird nun ein Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich angepeilt, nachdem bisher mit einem leichten Rückgang gerechnet worden war. 

Engpässe bei Medikamenten

Im abgelaufenen zweiten Quartal stieg der Bayer-Umsatz um 8,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern allerdings nur noch 799 Millionen Euro und damit rund ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Damals floss aber auch noch die ehemalige Kunststofftochter Covestro ins Ergebnis ein, die mittlerweile verkauft ist.

Während das Agrargeschäft nicht zuletzt durch die Monsanto-Übernahme bei Umsatz und Ergebnis kräftig zulegte, litt das Arzneimittelgeschäft unter dem stärkeren Eurokurs, höheren Produktionskosten und Lieferengpässen bei Medikamenten wie Aspirin und musste spürbare Ergebniseinbußen hinnehmen.

zdh/hb (dpa, rtr)