Trump siegt in Mississippi und Michigan
9. März 2016
Immobilien-Milliardär Donald Trump hat nach einer kurzen Durststrecke im US-Vorwahlkampf wieder Fahrt aufgenommen. Am Dienstag gewann er mit Mississippi und Michigan zwei weitere Staaten und baute seine Führung bei den Delegierten der Republikaner für den Parteitag im Juli aus. In Idaho unterlag Trump allerdings seinem Konkurrenten Ted Cruz. Der erzkonservative
Senator aus Texas gewann in dem Bundesstaat im Nordwesten mit deutlichem Vorsprung vor dem umstrittenen Tycoon.
Bei den Demokraten siegte Favoritin Hillary Clinton mit großem Abstand in Mississippi, wo viele Afro-Amerikaner leben. Im wichtigen Bundesstaat Michigan gewann hingegen überraschend ihr Widersacher Bernie Sanders und fügte Clinton damit eine empfindliche Niederlage zu. "Das war eine fantastische Nacht in Michigan", sagte Sanders kurz bevor sein Sieg feststand.
Clinton wandte sich nach ihrem Sieg in Mississippi an ihre Anhänger. "Wir sind besser als das, was uns die Republikaner anbieten", rief die frühere Außenministerin. Neben Mississippi und Michigan standen bei den Republikanern am Dienstag noch Vorwahlen in Idaho und auf Hawaii an.
Trump hatte am vergangenen Wochenende mit Kansas, Maine und Puerto Rico drei Wahlen klar verloren. Sein Widersacher, der erzkonservative Texaner Ted Cruz, konnte bei der Vergabe der Delegierten leicht aufholen.
"Ich hoffe, dass die Republikaner es annehmen werden", sagte der 69-Jährige nach seinen Siegen in Michigan und Mississippi. "Umfragen zeigen, dass ich Hillary schlagen kann. Wir werden viele, viele Menschen von den Demokraten zu uns holen", fügte er hinzu. Tatsächlich sehen die meisten Umfragen Clinton im Vergleich mit Trump jedoch deutlich vorn.
Noch ein schwarzer Tag für Rubio
Für Marco Rubio, den Favoriten des republikanischen Partei-Establishments, bahnte sich wie schon am vergangenen Samstag ein rabenschwarzer Tag an. Sowohl in Michigan als auch in Mississippi kam er nur auf einstellige Prozentsätze. Rubio muss am kommenden Dienstag in seinem Heimatstaat Florida unbedingt gewinnen, will er im Rennen bleiben.
Trump hat bei den Republikanern inzwischen 14 von 22 Vorwahlen gewonnen. Im Ringen um die meisten Delegiertenstimmen konnte er sich aber noch immer nicht entscheidend absetzen. Eine starke Strömung innerhalb der Republikaner versucht, ihn als Präsidentschaftskandidaten zu verhindern. In eine Anti-Trump-Kampagne wurden laut "Washington Post" allein in den vergangenen Tagen drei Millionen Dollar für Anzeigen, Karten und andere Beiträge gepumpt.Viele Analysten gehen inzwischen von einer Kampfabstimmung beim Parteitag im Juli in Cleveland aus.
Keine Grabenkämpfe bei den Demokraten
Solche innerparteiliche Kritik gibt es bei den Demokraten nicht. Die frühere Außenministerin und First Lady Hillary Clinton führt nach der Zahl der Delegierten weiterhin deutlich und hat die Unterstützung ihrer Parteiführung. Ihr Konkurrent Bernie Sanders konnte aber einige kleinere Staaten für sich entscheiden.
Die Vorwahlen beider Parteien ziehen sich bis in den Frühsommer hinein, bevor dann die Kandidaten auf den Parteitagen offiziell gekürt werden. Die USA wählen am 8. November ein neues Staatsoberhaupt. Präsident Barack Obama von den Demokraten darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.
haz/jj ( rtr, dpa, afp)