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Trump nennt Merkels Politik "wahnsinnig"

12. Oktober 2015

Der US-Präsidentschaftskandidat ist berüchtigt für seine Wortwahl: Nun lästerte Donald Trump über die deutsche Flüchtlingspolitik. Amtsinhaber Obama meinte, trotz des Show-Talents werde Trump sicher nicht Präsident.

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Präsidentschaftskanditat der Republikaner Donald Trump (foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/J. Sullivan

Seine Erklärungen zur internationalen Politik glänzten auch in der Vergangenheit schon oft durch Verwegenheit, extreme Vereinfachung oder aus der Luft gegriffene Behauptungen. Nun erklärte der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel schlicht für verrückt. In einem Interview des US-Senders CBS verstieg sich der der Multimilliardär am Sonntag zugleich in die Prognose, die Aufnahme Hunderttausender Menschen aus anderen Ländern werde zu "Aufständen in Deutschland" führen.

"Ich habe immer gedacht, dass Merkel diese große Führungsperson ist", sagte Trump. Was sie nun in Deutschland getan habe, das sei "wahnsinnig". Trump führt im Vorwahlkampf das Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber an. Er hat angekündigt, dass er im Fall eines Sieges bei der Wahl im November 2016 syrische Flüchtlinge in den USA in ihre Heimat zurückschicken werde. Dazu plädierte er für Flugverbotszonen in Nordsyrien, damit die Asylsuchenden dorthin gebracht werden könnten.

Auch die schätzungsweise elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA will er abschieben und eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen, mit Toren, durch die "Gute" dann eines Tages zurückkehren könnten.

Nach Einschätzung von US-Präsident Barack Obama hat Trump trotz seiner hohen Umfragewerte keine Chance im Rennen um das Weiße Haus. "Er weiß, wie man Aufmerksamkeit auf sich zieht", meinte Obama in einem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch mit dem Fernsehsender CBS über den Immobilien-Milliardär. Trump sei der "klassische Reality-TV-Charakter und zu diesem frühen Zweitpunkt ist es nicht verwunderlich, dass er viel Aufmerksamkeit bekommt", so Obama in der Sendung "60 Minutes". "Ich denke nicht, dass er letztlich Präsident wird", zeigte sich der Demokrat Obama jedoch überzeugt. Intoleranz anzufachen und dann überrascht zu tun, "wenn ein Feuer ausbricht", sei keine politische Führung.

SC/ba (dpa, afp, ARD)