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Politik

Trump wettert gegen Meryl Streep

9. Januar 2017

Nach der Kritik von Hollywoodstar Meryl Streep an Donald Trump hat der designierte US-Präsident zurückgeschlagen. Streep hatte unter anderem daran erinnert, wie Trump einen behinderten Journalisten nachgemacht hatte.

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USA Donald Trump
Bild: picture alliance/dpa/AP Photo/E. Vucci

Der gewählte US-Präsident Donald Trump hat gegen die Oscar-Preisträgerin Meryl Streep gewettert. In dem Kurzbotschaftendienst Twitter bezeichnete er sie als "eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen in Hollywood". Sie "kennt mich nicht, aber greift mich vergangene Nacht bei den Golden Globes an", empörte sich Trump. "Sie ist eine Hillary-Hofschranze...", schrieb der künftige Staatschef in Anspielung auf seine bei den US-Wahlen unterlegene Rivalin Hillary Clinton von den Demokraten.

Knapp zwei Wochen vor Trumps Amtsantritt als neuer Präsident der USA hatten mehrere Stars die Golden Globes-Zeremonie zu Angriffen auf den Rechtspopulisten genutzt. Am schärfsten ging dabei Streep mit dem Multimilliardär ins Gericht. Ihre Rede nach ihrer Auszeichnung mit dem Cecil B. DeMille Award für ihr Lebenswerk geriet in weiten Strecken zu einer hochemotionalen Abrechnung mit Trumps Attacken auf mexikanische Immigranten, Muslime, auf Hollywood und die Medien.

Die 67-jährige dreifache Oscar-Preisträgerin, die zu den profiliertesten Schauspielerinnen ihre Generation zählt, kritisierte Trump zudem scharf dafür, dass er während eines Wahlkampfauftritts die Bewegungen eines behinderten "New York Times"-Journalisten nachgeahmt habe.

Trump twitterte dazu: "Zum 100. Mal, ich habe mich niemals über einen behinderten Reporter 'lustig gemacht' (würde so was nie tun), sondern habe ihn lediglich als 'kriecherisch' gezeigt, als er eine 16 Jahre alte Geschichte, die er geschrieben hatte, völlig umänderte, um mich schlecht aussehen zu lassen. Einmal mehr sehr verlogene Medien!"

In ihrer Rede hatte Streep gesagt: "Es gab eine Darbietung in diesem Jahr, die mich sprachlos gemacht hat. Sie versenkte ihre Klauen in meinem Herzen. Nicht, weil sie gut gewesen wäre; nichts daran war gut, sie war aber wirkungsvoll und hat ihren Zweck erfüllt. Sie brachte ihr Zielpublikum zum Lachen und dazu, die Zähne zu blecken. Es war der Moment, als die Person, die darum bat, auf dem meistrespektierten Platz unseres Landes zu sitzen, einen behinderten Reporter nachahmte - jemanden, dem er in Sachen Privilegien, Macht und Fähigkeit, sich zu wehren, überlegen war. Es hat mir irgendwie das Herz gebrochen als ich es sah, und ich kriege es immer noch nicht aus dem Kopf, denn es war nicht in einem Film."

Wenn jemand Mächtiges die Demütigung anderer vorlebe, sickere dies in das Leben aller ein, sagte Streep. "Denn es gibt gewissermaßen anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu machen. Respektlosigkeit lädt zu Respektlosigkeit ein, Gewalt animiert zu Gewalt. Und wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle."

stu/sti (afp, dpa)