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Tag eins als Präsident: Illegale raus!

28. August 2016

Für die Sicherheit der US-Amerikaner, gegen illegale Immigranten. Das hat Donald Trump wiederholt klar gemacht. Zimperlich will er bei der Umsetzung nicht sein. Seine Vorschläge bleiben mehr als vage.

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Donald Trump mit Bsaeball-Mütze vor einer US-amerikanischen Flagge (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/C. Allegri

"An Tag eins werde ich anfangen, rasch kriminelle illegale Immigranten aus diesem Land zu entfernen - einschließlich der hunderttausenden kriminellen illegalen Immigranten, die unter der Obama-Clinton-Regierung in die US-Gemeinden entlassen wurden", kündigte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in Des Moines im Bundesstaat Iowa für den Fall seines Wahlsieges an.

Der US-Milliardär fügte hinzu, er werde ein elektronisches Überwachungssystem einführen, um sicherzustellen, dass niemand nach Ablauf seines Visums im Land bleibt. Zu Trumps zentralen Wahlversprechen zählen der Bau einer Grenzmauer zu Mexiko und die Bekämpfung der illegalen Einwanderung. In vielen Punkten bleiben seine Pläne aber vage. Einige seiner Berater drängen ihn nun Berichten zufolge, seine umstrittenen einwanderungspolitischen Vorstellungen weniger offensiv zu vertreten.

Donald Trump in einer Halle mit Heuballen vor Zuschauern (Foto: Getty Images)
Bei der Wahlkampfveranstaltung in Iowa spricht Donald Trump über seine EinwanderungspolitikBild: Getty Images/S. Maturen

Erst hü, dann hott

Vor einer Woche hatte sich tatsächlich eine Kehrtwende angedeutet. Trump habe bei einem Treffen mit konservativen Hispanics eingeräumt, dass es "ein großes Problem" mit den elf Millionen nicht registrierten Einwandern in den USA gebe und dass deren Ausweisung "weder möglich noch menschlich" sei. So berichten es Teilnehmer der Treffens dem spanischsprachigen Fernsehsender Univisión.

In Des Moines versuchte Trump nun aber, insbesondere Afroamerikaner gegen illegale Einwanderer, die zumeist aus Lateinamerika in die USA kommen, aufzubringen. "Jedes Mal, wenn ein afroamerikanischer Bürger oder irgendein Bürger seinen Job an einen illegalen Einwanderer verliert, sind die Rechte, die amerikanische Bürger haben, vollständig verletzt worden", wetterte der Präsidentschaftskandidat.

Null Feingefühl

Stunden zuvor hatte Trump den gewaltsamen Tod einer Cousine des Basketballspielers Dwyane Wade zum Wahlkampfthema gemacht. "Dwayne Wades Cousine wurde gerade erschossen, als sie ihr Baby in Chicago herumfuhr", empörte sich Trump im Kurznachrichtendienst Twitter, wobei er den Namen des Basketballspielers falsch schrieb. "Genau was ich gesagt habe. Afroamerikaner werden TRUMP WÄHLEN", kommentierte der Republikaner.

Wades Cousine Nykea Aldridge war in Chicago in eine Schießerei zwischen zwei Männern geraten. Trumps Äußerungen zu dem Fall lösten einen Sturm der Entrüstung aus. Ein paar Stunden nach seinem ersten Twitter-Kommentar schlug Trump einen moderateren Ton an: "Mein Beileid an Dwyane Wade und seine Familie zum Verlust von Nykea Aldridge. Sie sind in meinen Gedanken und Gebeten."

ust/sc (afp, NYT)