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Trump will zurück ins Weiße Haus

16. November 2022

Einmal US-Präsident und einmal gescheitert. Nun unternimmt Donald Trump einen dritten Anlauf. Die Spaltung der USA hat er unermüdlich vertieft, die Spaltung seiner republikanischen Partei könnte folgen.

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Donald Trump spricht vor Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida
Donald Trump spricht vor Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach, FloridaBild: Jonathan Ernst/REUTERS

Auch ohne den erhofften Rückenwind aus den Zwischenwahlen hat der ehemalige Amtsinhaber Donald Trump seine dritte Kampagne für die Wahl zum US-Präsidenten angekündigt. Er reichte die entsprechenden Unterlagen bei der US-Bundeswahlkommission ein. "Amerikas Comeback beginnt genau jetzt", sagte Trump zum Auftakt der Rede vor zahlreichen Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago. Mit der Bekanntgabe seiner Kandidatur für die Abstimmung am 5. November 2024 ist er selbst für US-Verhältnisse ungewöhnlich früh ins Rennen eingestiegen.

Der 76-Jährige wird demnach einen langen Atem benötigen - und zwar in mehrfacher Hinsicht. Bereits vor den unerfreulich verlaufenen Kongresswahlen hatte jeder vierte Anhänger der Republikaner eine schlechte Meinung von Trump. Bei den US-Bürgern insgesamt zeigten die Umfragen sogar bei einer Mehrheit eine klar ablehnende Haltung.

Machtanspruch aus Eigennutz?

Die zahlreichen Klagen und Untersuchungen, mit denen sich der Geschäftsmann und Politiker konfrontiert sieht, dürften ebenfalls zur schweren Bürde werden. Allerdings liegt hierin womöglich ein Hauptmotiv für Trumps politischen Ehrgeiz: Die Hoffnung, sich als Präsident jeder juristischen Verfolgung entziehen zu können.

Mutmaßlich geheime Staatsdokumente liegen auf dem Teppich in Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago. Die US-Bundespolizei FBI machte dieses Foto bei der spektakulären Hausdurchsuchung vom 8. August
Geheime Staatsdokumente im privaten Büro? Das ist eines der vielen Probleme des Präsidentschaftskandidaten TrumpBild: Department of Justice/AP Photo/picture alliance

Zunächst aber müsste Trump seine Partei, die Republikaner, von sich überzeugen. Und das ist längst nicht mehr selbstverständlich. Vor allem nach dem enttäuschenden Abschneiden der Republikaner bei den Kongresswahlen von Anfang November sieht sich der Ex-Präsident wachsender Kritik seiner Parteikollegen ausgesetzt.

"Ich bin es leid zu verlieren"

Bei den Midterms hatten Trumps Republikaner deutlich schwächer abgeschnitten als erwartet. Neben dem überraschend engen Rennen um das Repräsentantenhaus konnten sie den Demokraten von Präsident Joe Biden auch nicht wie erhofft die Senatsmehrheit entreißen. Zahlreiche prominente Verbündete von Donald Trump verloren ihre Sitze an Demokraten.

Damit blieb die von vielen Republikanern erhoffte "rote Welle" - benannt nach der Farbe der Partei - im Kongress aus. "Das hätte eine riesige rote Welle sein sollen", klagte etwa Larry Hogan, der Gouverneur von Maryland. "Und trotzdem haben wir die Leistung nicht gebracht." Dies sei die dritte Wahl in Folge, bei der die Republikaner wegen Trump nicht gesiegt hätten, sagte Hogan. "Ich bin es leid zu verlieren."

rb/cw (AFP, AP, dpa, Reuters)